Alexander Zverev siegt beim Challenger in Braunschweig
Braunschweig (dpa) - Deutschlands größte Tennis-Hoffnung Alexander Zverev hat sensationell das ATP-Challenger-Turnier in Braunschweig gewonnen. Der 17 Jahre alte Weltranglisten-665. besiegte im Finale den früheren Top-15-Spieler Paul-Henri Mathieu aus Frankreich mit 1:6, 6:1, 6:4.
„Mein erster wirklich großer Sieg - das ist jetzt eine ganz andere Klasse, bei den Profis ein Turnier zu gewinnen. Das ist unglaublich“, sagte der Australian-Open-Junioren-Champion, der nach 2:17 Stunden seinen vierten Matchball verwandelte. Nur dank einer Wildcard von Turnierdirektor Michael Stich durfte der Hamburger im Hauptfeld der Sparkassen Open starten.
Stich vergaß während des Matches kurz seine Neutralität und feuerte Zverev mit „Come on, Alex“ an. Während der Siegerehrung sagte der frühere Wimbledon-Sieger, der einst für Zverevs Heimatclub Uhlenhorster HC selbst Punktspiele bestritt: „Trink nachher mal ein Gläschen mit deinem Vater, auch wenn du erst 17 bist. Du kannst stolz auf dich sein, mein Junge!“
Eine Regenpause unmittelbar nach dem ersten Satz hatte dem 1,96-Meter-Schlaks auf dem Centre Court im Braunschweiger Bürgerpark zurück ins Match verholfen. Nach dem Generationen-Duell prophezeite der 32 Jahre alte Mathieu dem Sieger: „Ich bin mir sicher, dass er eine große Karriere vor sich hat.“
Alexander „Sascha“ Zverev, der jüngere Bruder von Profi Mischa, bezwang im Turnierverlauf drei Top-100-Spieler und ist erst der dritte deutsche Sieger bei dem traditionsreichen Challenger - nach Jens Knippschild 1999 und Florian Mayer 2013. Insgesamt war die Sandplatz-Veranstaltung mit 106 500 Euro dotiert, Zverev bekam davon 15 300 Euro. Seine Weltranglistenposition wird er mehr als halbieren: Laut ATP wird er am Montag ungefähr auf Rang 290 notiert sein. Stich hat Zverev bereits mit einem Fünfjahresvertrag langfristig an das Hamburger Rothenbaum-Turnier gebunden.