Barbara Rittner - Die Mutter der Tennis-Kompanie
London (dpa) - Mal im knallroten DTB-Jäckchen, mal im ärmellosen gelben T-Shirt - wenn ihre Asse in Wimbledon aufschlagen, ist Barbara Rittner stets dabei. Als Blickfang sitzt die Fed-Cup-Teamchefin auf der Tribüne, nickt Sabine Lisicki und Co. immer wieder aufmunternd zu.
„Ich habe eine ganz enge Verbindung zu Sabine“, sagt die deutsche Auswahl-Verantwortliche Rittner, ohne um Anerkennung zu buhlen. Es ist aber unstrittig, dass der Aufschwung des deutschen Damen-Tennis untrennbar mit ihrem Namen verbunden ist. Als „Tennis-Verrückte im positiven Sinn“, charakterisiert sie Verbands-Sportdirektor Klaus Eberhard. Und das ist Rittner in der Tat. Selbst bei den Doppel-Matches ihrer Mädchen aus der zweiten Reihe schaut die 39-Jährige vorbei, wenn es der Zeitplan erlaubt.
Die meiste Arbeit macht ihr aber die Fed-Cup-Clique. Lisicki, Andrea Petkovic, Julia Görges - nicht einmal in den goldenen Zeiten von Steffi Graf und Anke Huber verfügte das deutsche Tennis zeitgleich über drei Top-Ten-Aspirantinnen. Zwar sind die drei keine Überfliegerinnen wie einst Graf. Aber zuzutrauen ist dem Trio ein Grand-Slam-Sieg allemal. Nur eines stört Rittner: Dass es im einstigen Tennis-Boom-Land statt einer Handvoll nur noch ein Damenturnier gibt: „Das sollte sich ändern“, sagt Rittner.