Haas trifft auf Nadal - Favoriten souverän
Melbourne (dpa) - Tommy Haas hat bei den Australian Open seine Auftakthürde gemeistert und erwartet nun ein Tennis-Duell mit dem spanischen Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal. Der Spanier besiegte Alex Kuznetsov aus den USA mit 6:4, 6:1, 6:1.
Auch die anderen Turnier-Favoriten zogen in Melbourne souverän in die zweite Runde ein. Roger Federer aus der Schweiz bezwang den Russen Alexander Kudrjawzew klar mit 7:5, 6:2, 6:2. Die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark machte in ihrem Auftaktmatch kurzen Prozess und warf die Australierin Anastasia Rodionova mit 6:2, 6:1 aus dem Turnier. Ebenfalls keine Mühe hatte Titelverteidigerin Kim Clijsters aus Belgien beim 7:5, 6:1-Sieg gegen die Portugiesin Maria João Koehler.
Der 33-jährige Haas musste gegen den amerikanischen Qualifikanten Denis Kudla bei 32 Grad Hitze hingegen Schwerstarbeit verrichten. „Für diese Begegnungen gegen Spieler wie Nadal auf einem der großen Plätze spielt man Tennis, auch ich nach wie vor“, sagte Haas nach seinem 7:6 (7:5), 3:6, 6:0, 7:5-Sieg gegen Kudla. „Gegen Rafa wird eine normale Leistung von mir nicht reichen. Ich muss mir schon etwas Besonderes einfallen lassen, um ihn schlagen zu können“, sagte Haas.
Bislang hat Haas alle vier Partien gegen das mallorquinische Kraftpaket verloren. Letztmals trafen die beiden vor drei Jahren in Melbourne aufeinander. Damals siegte Nadal in der dritten Runde deutlich mit 6:4, 6:2, 6:2. „Da habe ich fast zwei Sätze lang am Limit gespielt und dann gemerkt, dass es nichts bringt. Ich muss mir mit meinem Coach definitiv etwas überlegen“, sagte Haas.
Zunächst einmal war der Wahl-Amerikaner aber froh, dass bei seinem ersten Auftritt im Melbourne Park seit zwei Jahren seine Wade hielt. „Ich habe vor dem Spiel gar nichts erwartet. Ich hatte nur den Wunsch, dass ich als Sieger vom Platz gehe und dass die Wade hält“, meinte die einstige Nummer zwei der Welt, die nach 2:24 Stunden ihren ersten Matchball verwandelte.
Nadal konnte gegen den US-Qualifikanten Alex Kuznetsov bei seinem klaren Dreisatzsieg dagegen Kräfte sparen. Der Spanier sorgte stattdessen mit seiner Kritik an seinem Dauerrivalen Roger Federer, der ebenfalls locker weiterkam, im Streit um die Ausrichtung der Spielergewerkschaft für Schlagzeilen. Haas hält Nadal nach wie vor für einen der Besten. „Ich glaube nicht, dass er weniger Biss hat. Sein Problem war letztes Jahr einfach Novak Djokovic.“
Für das erste Turnier-Highlight sorgte der australische Youngster Bernard Tomic. Der Publikumsliebling kämpfte den an Nummer 22 gesetzten Spanier Fernando Verdasco in 4:11 Stunden mit 4:6, 6:7 (3:7), 6:4, 6:2, 7:5 nieder. „Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe. Ich glaube, dass wart ihr“, rief er den begeisterten Fans in der Rod Laver Arena zu.