Kerber verpasst dritten Titel auf WTA-Tour
Tokio (dpa) - Angelique Kerber hat ihren dritten Titel auf der WTA-Tour verpasst. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel musste sich im Endspiel des Hartplatz-Turniers in Tokio der früheren Wimbledonsiegerin Petra Kvitova mit 2:6, 6:0, 3:6 geschlagen geben.
Nach 1:39 Stunden nutzte die Tschechin ihren vierten Matchball. Trotz der Niederlage verbesserte sich die beste deutsche Tennisspielerin in der Jahreswertung auf Platz neun und hat nur noch fünf Punkte Rückstand auf Rang acht. Die besten acht Spielerinnen der Saison qualifizieren sich für die WTA-WM in Istanbul Ende Oktober. 2012 hatte Kerber die Turniere in Paris und Kopenhagen gewonnen.
„Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich es nicht zu Ende gebracht habe. Das ist traurig und schade, aber ich hatte dennoch eine wirklich gute Woche“, sagte Kerber der Nachrichtenagentur dpa. „Ich habe sehr gute Matches gespielt, was mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben hat“, betonte die 25-Jährige. Im Viertelfinale hatte sie die Weltranglisten-Vierte Agnieszka Radwanska bezwungen, im Halbfinale die ehemalige Nummer eins Caroline Wozniacki. „Schade Angie!!! Trotzdem Glückwunsch an das ganze Team-diese Angie wollen wir sehen“, twitterte Bundestrainerin Barbara Rittner nach dem Auftritt ihrer Fed-Cup-Spielerin.
Im Ariake Colosseum der japanischen Hauptstadt erwischte Kerber einen schlechten Start in ihr zweites WTA-Finale in diesem Jahr nach Monterrey. Im ersten reinen Linkshänder-Finale auf der Damen-Tour seit 2009 gab Kerber gleich ihr erstes Aufschlagspiel ab und lag schnell 0:3 zurück. Nach einer halben Stunde landete eine Vorhand weit im Aus und Kvitova entschied den ersten Satz mit 6:2 für sich.
Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern ein komplett anderes Bild. Kerber gelang sofort ein Break zum 1:0, zwei weitere folgten. Nach nur 23 Minuten schlug die Tschechin beim zweiten Satzball Kerbers einen Return ins Aus - die Partie war wieder offen.
Kvitova verschwand nach der 0:6-Zwischenbilanz kurz in der Kabine und war in der kuriosen Partie jetzt wieder die bessere Spielerin. Mit einem Doppelfehler ermöglichte Kerber ihrer Kontrahentin das Break zum 2:0. Beim Stand von 2:5 wehrte sie noch zwei Matchbälle ab und verkürzte auf 3:5, doch nach knapp 100 Minuten machte die Wimbledonsiegerin von 2011 alles klar. „Es war ein verrücktes Spiel. Ich habe am Anfang nicht so wirklich in mein Spiel gefunden. Sie hat am Ende verdient gewonnen, Hut ab vor ihr“, sagte Kerber.