Kerbers Karriere in Schlaglichtern
Melbourne (dpa) - Bis zum Erreichen ihres ersten Grand-Slam-Finales bei den Australian Open war es für Angelique Kerber ein langer Weg.
Zwischenzeitlich wollte die Kielerin ihre Karriere bereits beenden. Doch nun hat sie in Melbourne die Chance auf den ersten deutschen Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier seit Steffi Grafs letztem Triumph bei den French Open 1999. Die Schlaglichter einer wechselvollen Karriere:
2003: In Berlin ist Kerber mit 15 erstmals bei einem WTA-Turnier dabei. Nach einem Sieg gegen die spätere Wimbledonsiegerin Marion Bartoli scheidet sie aber in der zweiten Runde der Qualifikation aus.
2006: Im belgischen Hasselt steht Kerber erstmals bei einem WTA-Turnier im Hauptfeld. Im Achtelfinale verliert sie gegen die spätere Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic aus Serbien.
2007: Kerber gewinnt vier Titel auf der zweitklassigen ITF-Ebene. Am 14. Mai ist sie erstmals in den Top 100. In 's-Hertogenbosch erreicht sie ein Viertelfinale auf der WTA-Tour. Bei den French Open, Wimbledon und den US Open taucht ihr Name im Hauptfeld auf, sie scheitert aber jeweils zum Auftakt. In der Relegation der Weltgruppe tritt sie zum ersten Mal für das Fed-Cup-Team an.
2008: Bei den Australian Open zieht sie erstmals in die zweite Runde eines Grand Slams ein. Sie schließt das Jahr mit zwei ITF-Titeln ab.
2009: Auf der WTA-Tour und bei den Grand Slams kommt Kerber nicht über die zweite Runde hinaus. Sie gewinnt einen ITF-Titel.
2010: Am 5. Juli steht die Kielerin erstmals in den Top 50. In Bogota erreicht sie erstmals ein Finale auf der WTA-Tour. In Luxemburg am Ende der Saison ist für sie noch ein Halbfinale drin.
2011: Beinahe wäre Schluss gewesen, bevor die Karriere so richtig begonnen hatte. Kerber dachte daran, aufzuhören. Ein frühes Scheitern nach dem anderen reihte sie aneinander. Doch dann zog sie bei den US Open als Weltranglisten-92. sensationell ins Halbfinale ein.
2012: Der Durchbruch: Top 20 im Februar, Top 10 im Mai, Top 5 am 22. Oktober. Kerber feiert in Paris und Kopenhagen ihre ersten WTA-Titel. In Wimbledon erreicht sie ihr zweites Grand-Slam-Halbfinale. In Cincinnati besiegt sie zum bislang einzigen Mal Serena Williams.
2013: Kerber gewinnt das Turnier in Linz, beendet das Jahr als Neunte wieder unter den Top Ten. Erstmals nimmt sie an den WTA Finals teil, der Weltmeisterschaft der besten acht Spielerinnen der Saison.
2014: In den Top Ten ist sie etabliert. Viermal steht sie in einem Endspiel, gewinnt aber keinen Titel. Mit dem Fed-Cup-Team muss sie den Final-Triumph in Prag den Tschechinnen überlassen.
2015: Die deutsche Nummer eins gewinnt die Turniere in Charleston, Stuttgart, Birmingham und Stanford, holt damit so viele WTA-Titel wie in keinem Jahr zuvor. Bei den Grand Slams schafft sie es nicht über die dritte Runde hinaus. Mit Victoria Asarenka liefert sie sich bei den US Open ein Match, das als eines der besten des Jahres gilt.
2016: Mit einer forschen Ansage beginnt sie die neue Saison. Sie wolle es endlich auch bei den Grand Slams „krachen“ lassen, kündigte Kerber an. Gleich in Melbourne bei den Australian Open spielt sie sich als erste Deutsche seit Anke Huber 1996 bis ins Finale, es ist Kerbers erstes Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier. Dort wartet die Titelverteidigerin und Weltranglisten-Erste Serena Williams.