Kohlschreiber mit Achterbahnfahrt in USA zum Sieg
Indian Wells (dpa) - Er fühlte sich zwischendurch schon als Verlierer und ging trotzdem als Sieger vom Platz: Philipp Kohlschreiber war nach seinem 2:6, 6:2, 7:6 (8:6)-Zweitrunden-Sieg beim ATP-Masters in Indian Wells/Kalifornien von sich selbst überrascht.
„Das war eine große Achterbahnfahrt, ein verrücktes Match. Ich bin super glücklich, dass ich es gewonnen habe, obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie“, meinte der Augsburger nach seinem 2:12 Stunden-Krimi gegen den US-amerikanischen Qualifikanten Tim Smyczek.
Die Nummer 163 der Weltrangliste aus Milwaukee hatte gegen Deutschlands besten Tennis-Profi im dritten Satz bei einer 6:5-Führung bereits drei Matchbälle, bekam dann aber Angst vor der eigenen Courage. „Er hat ziemlich gut gespielt, mit viel Emotionen. Ich hingegen habe ganz sicher nicht mein bestes Tennis gezeigt, aber Matches wie dieses musst du gewinnen“, betonte Kohlschreiber.
In seiner Drittrunden-Begegnung trifft der 27-Jährige auf Robin Söderling. Der Weltranglisten-Vierte aus Schweden setzte sich gegen den Stuttgarter Michael Berrer mit 6:3, 7:6 (7:4) durch. Obwohl er 31 Positionen vor Kohlschreiber rangiert, ist der skandinavische 1,93 Meter-Schlacks einer der Lieblingsgegner des Deutschen. Von den bisherigen vier Duellen hat Kohlschreiber drei gewonnen. Die einzige Niederlage im Achtelfinale von Rotterdam fiel Mitte Februar mit 3:6, 7:5, 6:7 (7:9) denkbar knapp aus.
Für Rainer Schüttler aus Korbach ist das mit 4,76 Millionen Dollar dotierte Hartplatz-Turnier indes beendet. Der 34-Jährige zog in seiner Zweitrunden-Partie gegen Gilles Simon aus Frankreich in 100 Minuten mit 3:6, 6:7 (5:7) den Kürzeren. Auch der Hamburger Mischa Zverev musste seine Koffer packen. Er bot gegen Tommy Robredo eine starke Leistung, unterlag dem um 74 Positionen besser geführten Spanier jedoch in 2:19 Stunden knapp mit 3:6, 6:3, 5:7.
Sensationell gescheitert ist Andy Murray. Der Weltranglisten-Fünfte und Australien Open-Finalist aus Schottland verlor gegen den bislang unbekannten Amerikaner Donald Young mit 6:7 (4:7), 3:6. Branchenprimus Rafael Nadal entledigte sich mühelos seiner ersten Aufgabe. Der Spanier ließ dem Südafrikaner Rik de Voest beim 6:0, 6:2 in nur einer Stunde Spielzeit keine Chance.
Im Frauenfeld setzte sich die dänische Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki erwartungsgemäß gegen Sloane Stephens aus den USA mit 6:3, 6:2 durch. Für eine Überraschung sorgte indes das 18-jährige US-Girl Christina McHale. Die an Position 112 geführte Rechtshänderin, die mit einer Wildcard ins Hauptfeld kam, rang die ehemalige US-Open-Gewinnerin Swetlana Kusnetsowa aus Russland in 2:21 Stunden mit 7:6 (7:4), 7:6 (9:7) nieder.