Neuer Versuch: Federer vor Australian Open entspannt
Melbourne (dpa) - Beim traditionellen Kids Day amüsierte sich Roger Federer prächtig mit den Ninja Turtles und SpongeBob.
Bei einem Spaß-Match in der voll besetzten Rod-Laver-Arena schlug der 17-malige Grand-Slam-Champion mit Ana Ivanovic, Eugenie Bouchard und dem Australier Nick Kyrgios ein paar Bälle über das Netz. Dabei begeisterte Federer nicht nur die 15 000 Menschen im Tennisstadion, sondern auch die kostümierten TV-Helden in Überlebensgröße am Spielfeldrand.
Alles andere als ein Kinderspiel wird jedoch die Aufgabe, die sich der 33 Jahre alte Schweizer für die kommenden zwei Wochen in Melbourne vorgenommen hat. Will Federer zum fünften Mal die Australian Open gewinnen, zum ersten Mal seit Wimbledon 2012 wieder einen Sieg bei einem der vier wichtigsten Turniere erreichen und seinen 18. Grand-Slam-Titel feiern, müsste er - bei normalem und für ihn optimalem Verlauf - erst Andy Murray, dann Rafael Nadal und im Endspiel Boris-Becker-Schützling Novak Djokovic schlagen.
„Ich habe das Gefühl, dass ich zur Zeit sehr gut spiele. Ich bin zufrieden damit, wie es in den letzten sechs Monaten lief“, sagte Federer, als er eine halbe Stunde nach dem Show-Match in der Pressekonferenz saß und mit seiner neongelben Mütze und der offenen weißen Trainingsjacke Gelassenheit und Optimismus verbreitete.
Vor einer Woche feierte der doppelte Zwillingspapa mit dem 1000. Einzelsieg seiner bemerkenswerten Karriere den Titelgewinn in Brisbane. Nach seinem enttäuschenden Jahr 2013 mit Rückenblessur, Schlägerproblemen und nur einem Turniersieg hat sich Federer in beeindruckender Weise zurückgekämpft. Kein anderer Profi hat 2014 mehr Matches gewonnen als er. Entsprechend locker und gelöst präsentiert sich Federer zu Beginn der neuen Saison. „Natürlich gehe ich in diesem Jahr viel ruhiger in das Turnier“, sagte der Basler vor seinem ersten Auftritt am 19. Januar gegen Lu Yen-Hsun (Taiwan). „Der Erfolg in Brisbane hat mir viel Sicherheit gegeben.“
Gemeinsam mit dem Ranglisten-Ersten Djokovic zählt der an Nummer zwei gesetzte Federer zu den großen Favoriten - sein langjähriger Rivale Nadal dagegen wies die Rolle nach seiner langen Auszeit zum Ende der vergangenen Saison von sich. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich hier gewinnen kann. Stand heute sehe ich mich nicht in der Lage, das Turnier zu gewinnen“, sagte der Spanier, der sein erstes Duell gegen den Russen Michail Juschni bestritet.