Sabine Lisicki: „Es war trotzdem ein Superturnier“

London (dpa) - Fragen an Tennis-Aufsteigerin Sabine Lisicki nach ihrem Aus beim Rasenturnier von Wimbledon. Die 21-Jährige verlor am Freitag gegen die Russin Maria Scharapowa mit 4:6, 3:6. In der Doppel-Konkurrenz ist Lisicki aber noch im Titel-Rennen.

Was waren heute die Unterschiede zwischen Ihnen und Maria Scharapowa?

Lisicki: „Ich hatte meine Chancen, aber habe sie nicht genutzt. Ich denke, das war der größte Unterschied. Sie hat ihre Chancen genutzt, ich nicht. Ich führte 3:0 und hatte die Chance auf das 4:0. Wenn es 4:0 steht, würde es vielleicht ganz anders aussehen. Am Ende machen wenige kleine Punkte einen Riesen-Unterschied aus.“

Sind Sie nach der verpassten Chance zum 4:0 in ein Loch gefallen?

Lisicki: „Der erste Satz war umkämpft von Anfang bis Ende. Ich hatte einen kleinen Hänger im zweiten Satz, habe mein Aufschlagsspiel schnell abgegeben. Dann habe ich mich ein bisschen zusammengerissen und um jeden Punkt gekämpft. Hier im Halbfinale zu stehen, war unglaublich. Es war trotzdem ein Superturnier.“

Wie werden Sie in das nächste Turnier gehen?

Lisicki: „Ich habe aus diesem Match auch viel gelernt. Maria ist riesig, sie hat eine riesige Reichweite und hat gut returniert. Das letzte Mal, als sie mich schlug, war es ziemlich klar, jetzt war es schon knapper. Ich freue mich auf das nächste Match gegen sie.“

Was nehmen Sie aus Wimbledon mit?

Lisicki: „Nach dem Spiel war ich erst einmal enttäuscht. Aber mein Ziel war es, bei den US Open im Hauptfeld zu sein, und jetzt werde ich gesetzt sein. Hätte mir jemand vor ein paar Wochen gesagt, dass ich Top 30 sein werde, hätte ich das dankend angenommen.“

Wie fällt Ihr Fazit aus?

Lisicki: „Ich habe sehr, sehr gutes Tennis gespielt und viel Selbstvertrauen getankt. Ich fühle mich richtig gut auf dem Platz. Das gibt einem die Bestätigung, dass sich die Arbeit auszahlt.“

Was können Sie noch besser machen als bei diesem Turnier?

Lisicki: „Mir fällt ehrlich gesagt nicht viel ein. Ich habe enorme Schritte vorwärts gemacht. Man kann sich immer verbessern, in allen Aspekten. Das Wichtigste ist für mich, in der Zukunft viel Spaß zu haben, sich keinen Druck zu machen und das zu genießen.“

Wie war es für Sie, anschließend Doppel zu spielen?

Lisicki: „Der Platz war rappelvoll im Doppel. Als wir runtergekommen sind, da kam man gar nicht durch. Da waren so viele Leute, die Fotos und Unterschriften haben wollten. Das war wirklich schön.“

Sie haben sich für Ihre Fans viel Zeit genommen...

Lisicki: „Als ich klein war und keine Unterschrift bekommen habe, weil mein Kugelschreiber nicht funktioniert hat, war ich so enttäuscht und habe geweint. Heute wollte ich einfach nur die Kinder glücklich machen.“