Weltverband kündigt Entscheidung über Russland-Sperre an
London (dpa) - Im Skandal um systematisches Doping will der Leichtathletik-Weltverband IAAF am Freitagabend zu einer Entscheidung über einen vorläufigen Ausschluss des russischen Verbands kommen.
Nach der Debatte, die um 19.00 Uhr beginnen soll, werde es eine offizielle Stellungnahme der IAAF geben, teilte der Weltverband mit. Verbandschef Sebastian Coe werde das Meeting von London aus leiten, die Mitglieder des IAAF-Councils sollen in einer Telefonkonferenz zugeschaltet werden.
Zunächst werde das russische Council-Mitglied Michael Butow Gelegenheit erhalten, die Position des russischen Verbands zu erklären. Danach dürfe Butow nicht mehr an der weiteren Konferenz teilnehmen, hieß es. Nach der Diskussion wird über eine Suspendierung des russischen Verbands abgestimmt, eine einfache Mehrheit der Council-Mitglieder genügt. Bei einem Patt entscheidet Coes Stimme.
Eine Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte am Montag in einem mehr als 300-seitigen Report ein gigantisches Doping- und Korruptionssystem in der russischen Leichtathletik angeprangert. Sie schlug den Ausschluss des nationalen Verbandes aus der IAAF vor. Fünf Athletinnen, vier Trainer und ein Sportmediziner sollten auf Lebenszeit gesperrt werden.