Bundestrainer Hönig: „Nicht zu viel Biathlon anbieten“

Canmore (dpa) - Damen-Bundestrainer Gerald Hönig hat sich gegen noch mehr Single-Mixed-Staffelrennen im Biathlon-Weltcup ausgesprochen.

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„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viel Biathlon, Biathlon, Biathlon anbieten“, sagte der 57-Jährige dem ARD-Hörfunk vor dem Single-Mixed-Rennen beim Weltcup im kanadischen Canmore am Sonntag. Der Weltverband IBU hatte vor einem Jahr in Nove Mesto erstmals das Staffelrennen mit einer Frau und einem Mann veranstaltet, um damit auch kleineren Nationen, die keine vier gleichstarken Athleten für die normale Mixed-Staffel (2 Frauen, 2 Männer) aufbieten können, eine Chance zu geben.

In Canmore wird in dieser Saison die zweite von zwei geplanten Einzel-Mixed-Staffeln ausgetragen. Bei der ersten zum Saisonauftakt in Östersund waren Maren Hammerschmidt und Daniel Böhm Dritte geworden. Bei der Weltcup-Premiere im vergangenen Februar wurden Luise Kummer und Erik Lesser Vierte.

Der neue Wettbewerb ist zwar „ein attraktiver Wettkampf für die Zuschauer, weil sich durch das viele Schießen viele Positionskämpfe ergeben und auf der kurzen Laufrunde das Feld eng zusammenbleibt. Das öfter zu machen, wäre aber ein Überstrapazieren der Fans, und wir sind so gut aufgestellt mit unserem Wettkampfsystem, dass wir es dabei belassen sollten“, meinte Hönig, der die Single-Mixed aber aus „trainingstechnischen Gründen“ gerne nutzt: „Weil das ist ein sehr gutes Training fürs Schießen und für die mentale Stärke am Schießstand.“

Auch Simon Schempp hatte zuvor die Wettbewerbs-Inflation im Biathlon kritisiert und sich gegen den Single-Mixed-Wettbewerb ausgesprochen. „Da kommt es fast nur noch aufs Schießen an, die Laufrunden sind zu kurz. Das ist nicht mehr richtiger Biathlon“, hatte der viermalige Saisonsieger der „Sport Bild“ gesagt: „Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu viele Wettkämpfe werden.“

Nach der Single-Mixed-Staffel wird der siebte Weltcup des Winters mit der Mixed-Staffel abgeschlossen.