Ein Gläschen Sekt auf's Staffel-Gold
Kontiolahti (dpa) - Richtige Cocktails sahen die Mädels der deutschen Biathlon-Staffel nach ihrem Gold-Coup nur durch die Brille.
Franziska Hildebrand, Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Laura Dahlmeier ließen nach ihrem überlegenen WM-Sieg eine überdimensionale Brille in Form von Cocktailgläsern kreisen, als sie die verdiente Siegesfeier planten. Bis es so weit ist, braucht das Quartett allerdings noch etwas Geduld.
Die Stunden nach dem Staffel-Triumph vor Frankreich und Italien beschrieb Schlussläufer Dahlmeier am Tag danach so: „Wir haben noch kurz mit einem Glas Sekt mit den Betreuern angestoßen. Eine große Medaillenfeier gab's aber nicht, wir haben ja am Sonntag noch ein wichtiges Rennen vor uns.“ Im WM-Massenstart sind bis auf Hinz alle Staffel-Läuferinnen am Start. Und nach den bisher in Kontiolahti gezeigten Leistungen haben alle drei Skijägerinnen in dem spektakulären Duell der besten 30 Skijägerinnen Medaillenchancen.
„Wenn das Laufen und das Schießen zusammenpasst, dann ist alles möglich“, sagte Hildebrand. Mit 27 Jahren ist sie die Älteste in der jungen Biathlon-Mannschaft. „Das macht aber nichts. Es passt gut zusammen. Wir haben eine gute Stimmung in der Mannschaft, da macht es auch Spaß zusammenzuarbeiten.“
Nach den guten Vorleistungen war ein Staffel-Podest der Damen erwartet worden. Doch dass es ein WM-Sieg wurde, der dann noch so überlegen ausfiel, verblüffte auch die Stars von einst. „Mädels, ich gratuliere euch ganz, ganz herzlich. Wie cool war das denn?“, schrieb Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner. ARD-Expertin Kati Wilhelm meinte: „Das ist total genial. Sie haben das wirklich super gemacht. Hut ab vor der Leistung, vor diesem Druck, dem sie standgehalten haben.“ Auch Uschi Disl war hin und weg: „Hurra!!! Herzlichen Glückwunsch an die deutschen Mädels!! Weltmeisterinnen.“
Unmittelbar nach der WM geht es für die Biathleten noch zum Weltcup-Finale nach Russland. „Vielleicht wird am Sonntag ein bisschen gefeiert. Aber spätestens dann am Sonntag in einer Woche in Chanty Mansijsk bei der großen Abschlussparty, da werden wir es ordentlich krachenlassen“, kündigte Dahlmeier an. Mit ihrer Silbermedaille in der Verfolgung am ersten WM-Wochenende hatte die 21-jährige aus Garmisch-Partenkirchen die Weichen für erfolgreiche Titelkämpfe gestellt.