Jakov im Glück: WM-Gold für Fak gefühltes Wunder

Ruhpolding (dpa) - Im Winter 2011 war seine Karriere fast vorbei. Beim Weltcup in den USA hatte sich Jakov Fak Erfrierungen dritten Grades zugezogen - und das an dem Finger, den der Biathlet zum Abdrücken braucht.

Eine Amputation drohte. Doch Fak hatte Glück.

In einem Spezialinstitut in Ljubljana wurde sein lädierter Finger in einer speziellen Druckkammer Stück für Stück aufgetaut, die WM in Chanty-Mansijsk musste er dennoch sausen lassen. „Deshalb ist diese Medaille etwas ganz Besonderes für mich. Das ist wie ein kleines Wunder“, sagte der 24-Jährige nach seinem WM-Triumph über 20 Kilometer sichtlich gerührt. Extreme Kälte ist für ihn nun Tabu. Deshalb ließ er den Weltcup in Kontiolahti aus: „Das Risiko ist mir dann zu groß.“

Zuvor hätte im Herbst 2010 Verbandsbürokratie Fak fast die Lust am Sport vermiest. Der gebürtige Kroate, Olympia-Dritter 2010 im Sprint, nahm die slowenische Staatsbürgerschaft an, weil er in einem größeren Team trainieren wollte. Das Gerangel um eine Ablösesumme von 100 000 Euro endete erst im November 2010. Seitdem geht es stetig bergauf. Schon in der Mixed-Staffel von Ruhpolding hatte der frühere Langläufer großen Anteil an Silber. „So einen Athleten kann man sich nur in seinem Team wünschen“, meinte Sloweniens Coach Uros Velepec.