Starker Schempp: Platz drei beim Biathlon-Auftakt
Östersund (dpa) - Mark Kirchner herzte seinen Schützling, Simon Schempp strahlte dabei übers ganze Gesicht: Nach dem besten Saisonstart seiner Karriere war der 23-jährige Schempp einfach überglücklich.
Nach den gesundheitlichen Rückschlägen im vergangenen Winter hat sich der Uhinger mit Platz drei beim Weltcupauftakt in Östersund eindrucksvoll zurückgemeldet. „Einen besseren Einstand gibt es nicht“, sagte Schempp nach dem Einzelrennen über 20 Kilometer. „Ich hoffe, dass ich diese Leistung in Zukunft bestätigen kann und es vielleicht eine gute Saison wird.“
Bei seiner zweitbesten Karriere-Platzierung war Schempp der stärkste der sechs deutsche Skijäger. Zwei Zehntelsekunden fehlten Schempp auf Platz zwei. Einen Tag vor dem ersten Saisonrennen der Skijägerinnen mit Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner waren es für ihn 1:54,5 Minuten Rückstand auf Martin Fourcade, der mit Zahnschmerzen in 53:29,8 Minuten zum Auftaktsieg gelaufen war. Genau wie der Franzose und der zweitplatzierte Slesingr leistete sich Schempp nur einen Fehler am Schießstand. „Eigentlich habe ich mich gar nicht so gut gefühlt“, sagte Schempp.
Nicht ganz so zielsicher präsentierten sich Andreas Birnbacher (Platz 28/4 Schießfehler), der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (32/3) nach sechswöchiger Verletzungspause, Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer (40/3), Florian Graf (44/4) und Daniel Graf (69/3). „Wir haben am Schießstand noch bessere Platzierungen verschenkt“, sagte Herren-Bundestrainer Mark Kirchner. Der Olympiasieger wollte deshalb auch nur von einem „vernünftigen Saison-Einstieg“ sprechen.
Schempp, der Mixed-Staffel-Weltmeister, hatte im vergangenen Winter mehrmals pausieren müssen und die Saison vorzeitig beendet. Der zweimalige Junioren-Weltmeister und Olympia-Fünfte mit der deutschen Männer-Staffel absolvierte ein zielgerichtetes Aufbautraining. Es hat sich gelohnt. Ganz nebenbei holte sich Schempp - wenn sich die internen Qualifikationsregeln nicht ändern - auch schon das Ticket für die Biathlon-WM in seiner Wahlheimat Ruhpolding im März.
„Einmal unter den ersten Acht - das heißt ja, dass ich die WM-Qualifikation geschafft habe. Aber auf dem kann ich mich jetzt sicher nicht ausruhen, die anderen wollen natürlich auch gut abschneiden und deshalb heißt es jetzt auch, weiter Gas geben und noch mal ein paar gute Ergebnisse machen“, sagte der 23-Jährige.
Die deutschen Skijägerinnen mit Magdalena Neuner an der Spitze suchten am Tag vor ihrem Saisonstart die Ablenkung. „Ich denke, es passt alles, es kann losgehen“, sagte Rekordweltmeisterin Neuner bestens gelaunt und besuchte ihren Paten-Elch. Auch Miriam Gössner, Andrea Henkel und Vize-Weltmeisterin Tina Bachmann wollen den Einzel-Wettkampf mit Spaß bestreiten.