Arndt bei Viererbob-WM in Lauerstellung auf Gold
St. Moritz (dpa) - Im Schneetreiben von St. Moritz hat Maximilian Arndt seine Führung zur Halbzeit der Viererbob-Weltmeisterschaft verloren. Mit nur fünf Hundertstelsekunden Rückstand auf den Russen Alexander Subkow liegt der Oberhofer aber immer noch in Reichweite zum WM-Titel.
Dritter ist Titelverteidiger Steven Holcomb aus den USA. Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich aus Oberbärenburg verbesserte sich am Samstag von Platz sieben auf fünf. Er hat wie Manuel Machata vom SC Potsdam auf Rang sechs und Thomas Florschütz aus Riesa auf Platz sieben noch Medaillenchancen.
„Es war echt schwer bei den Sichtverhältnissen, doch wir sind noch voll dabei und greifen morgen noch einmal an“, sagte Viererbob-Europameister Arndt, der im Auftaktlauf „noch zwei, drei kleine Fehler“ analysiert hat. Dennoch fuhr er in 1:05,68 Minuten Bahnbestzeit, ehe der Schneefall im zweiten Durchgang heftiger wurde. Da schaffte der WM-Zweite aus dem Vorjahr mit seinem Team Marko Hübenbecker, Alexander Rödiger und Martin Putze mit 5,03 Sekunden nur die siebtbeste Startzeit, seine Crew hatte zum Auftakt eine 4,99 geschoben.
Eine tolle Aufholjagd legte Zweierbob-Weltmeister und Viererbob-Juniorenweltmeister Friedrich hin. Trotz der frühen Startnummer 13 von insgesamt 34 Schlitten fuhr er eine Ideallinie und landete mit seiner Junioren-Crew im ersten Lauf auf Platz sieben. „Uns ist ein solider Lauf gelungen. Wir können hier ganz locker ohne Druck mitfahren, denn mein Soll habe ich mit dem WM-Titel ja schon übererfüllt“, sagte der 22 Jahre alte Shootingstar, der sich dann noch auf Platz fünf vorschob.
Etwas angesäuert war der Viererbob-Weltmeister von 2011, Machata. Im ersten Lauf passierte seinem Team Jannis Bäcker, Jan Speer und Christian Poser ein Malheur. Der linke Anschubbügel wurde bei seinem Schlitten nicht rechtzeitig eingeklappt. Somit blieb der Bügel im entscheidenden oberen Teil, wo Geschwindigkeit aufgebaut wird, an der Natureisbahn hängen. Ohne den viermaligen Olympiasieger Kevin Kuske kam die Crew von Florschütz nur auf Platz 13 und 14 am Start und verlor somit die wichtige Anfangsgeschwindigkeit. Auf Platz drei hat Florschütz aber nur 0,15 Sekunden Rückstand.
Im Skeleton verpassten die deutschen Männer wie die Frauen eine Medaille. Frank Rommel aus Eisenach landete zusammen mit dem Amerikaner John Daly auf Rang fünf. Alexander Kröckel aus Oberhof wurde 14., sein Vereinskollege und Junioren-Weltmeister Christopher Grotheer kam auf Platz 16. Alexander Gassner aus Winterberg landete auf Rang 18. Den Sieg sicherte sich der Russe Alexander Tretjakow, der seinen ersten WM-Titel gewann.
Nach vier Läufen bremste der Mann aus Krasnojarsk den vorzeitigen Gesamtweltcupsieger Martins Dukurs aus Lettland mit 0,03 Sekunden Vorsprung aus und verhinderte somit den Titel-Hattrick des zweimaligen Champions. „Ob Vierter oder Fünfter, das spielt keine Rolle. Ich wollte eine Medaille auf meiner Lieblingsbahn, die habe ich verpasst, deshalb bin ich erstmal enttäuscht“, bilanzierte Rommel.