Arndt holt Silber bei Viererbob-WM
Lake Placid (dpa) - Am Ende gab es für die deutschen Bob-Piloten bei den Weltmeisterschaften in Lake Placid noch einmal Grund zum Jubeln. Maximilian Arndt und der entthronte Titelverteidiger Manuel Machata durften sich über WM-Silber und -Bronze freuen.
Sie hatten dem Olympiasieger Steven Holcomb lange einen großartigen Kampf geliefert. Doch gegen den überragenden Amerikaner hatten sie in der Königsklasse wie schon eine Woche zuvor im Zweierbob keine Chance. Francesco Friedrich kam auf Platz neun. Holcomb schaffte als erster Pilot seit André Lange 2008 ein WM-Double, nachdem er schon eine Woche zuvor den Titel im Zweier gewonnen hatte. Er ist auch der erste Amerikaner überhaupt, dem der Doppel-Titel gelang.
„Am ersten Tag haben wir Steven schön geärgert, am zweiten ist er einfach besser gefahren und hat verdient gewonnen“, meinte Arndt, der schon im Zweier Dritter geworden war. Seine Crew Kevin Kuske, Alexander Rödiger und Martin Putze, die mit Pilot Lange 2009 in Lake Placid und 2010 in Vancouver schon gegen Holcomb verloren hatte, nahm die dritte Niederlage in Serie sportlich.
„Nächstes Jahr ist in St. Moritz wieder eine Chance“, sagte Rödiger, während Kuske betonte: „Nach dem Wechselkarussell der letzten Wochen haben wir das Optimum rausgeholt. Max ist hier sensationell gefahren und schon mit jungen Jahren ein Toppilot.“
Nach der überraschenden Führung im ersten Lauf musste Arndt den Ausnahmepiloten Holcomb im zweiten Durchgang um eine Hundertstelsekunde vorbeiziehen lassen. Der Europameister aus Oberhof versuchte am Amerikaner dranzubleiben. Im dritten Lauf leistete er sich jedoch der 24-Jährige in Kurve drei namens „Cliffside“ einen Fehler. So konnte der tadellos fahrende Holcomb vor dem Finallauf 0,21 Sekunden herausfahren. Am Ende waren es 0,50 Sekunden Rückstand auf den Champion aus Utah.
Machata feierte als Dritter einen versöhnlichen Abschluss einer Saison, die viele Höhen und Tiefen hatte. „Im dritten Lauf war mein Visier vereist, da habe ich ab Kurve zwölf nichts mehr gesehen“, sagte der gebürtige Berchtesgadener, der im kleinen Schlitten nur Siebter geworden war. Im Viererbob startete Francesco Friedrich von hinten eine Aufholjagd und landete auf Rang neun.
Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland war trotz des fehlenden Titels zufrieden, nachdem Skeletoni Frank Rommel aus Zella-Mehlis am Vortag noch Silber gewann. „Wir liegen mehr als im Sollbereich, auch wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind. Einige Baustellen müssen wir aber mit Blick auf 2014 in Sotschi noch bearbeiten“, bilanzierte Schwab.