Bob-Cheftrainer Langen: „beachtlich geschlagen“
Lake Placid (dpa) - Mit Silber und Bronze im Viererbob gab es für die deutschen Bobpiloten einen erfolgreichen Abschluss der Weltmeisterschaften in Lake Placid.
Der zweitplatzierte Maximilian Arndt und der entthronte Titelverteidiger Manuel Machata hatten Weltmeister Steven Holcomb einen großartigen Kampf geliefert. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa zog Cheftrainer Christoph Langen zufrieden Bilanz.
Nach zwei WM-Titeln im Vorjahr gab es diesmal kein Gold, sind Sie dennoch zufrieden?
Langen: „Ziel war es, in jeder Disziplin einen auf dem Treppchen zu haben, das haben wir weit überfüllt. Im Zweierwettbewerb hatten wir sogar etwas Pech mit Francesco Friedrich, der am zweiten Tag sensationell gefahren ist und Vierter wurde. Im großen Schlitten bei Maximilian Arndt kostete vielleicht seine jugendliche Unerfahrenheit im zweiten und dritten Lauf etwas Zeit. Auf dieser Bahn muss man viele Fahrten machen, da hatten die Amerikaner einen klaren Vorteil. Aber wir haben uns beachtlich geschlagen.“
Es fehlte manchmal nur an Kleinigkeiten oder es passierten kleine Fehler. War es eine Frage der Konzentration?
Langen: „Es gab einige Unachtsamkeiten, ich sage dazu 'learning by doing'. Wir können noch so viel reden oder aus unseren Erfahrungen erzählen, unsere Athleten müssen das alles einmal persönlich erleben wie ein vereistes Visier oder ein nicht zugebundener Startschuh. Wir haben das Lehrgeld früher auch bezahlt. Wir sagen dazu Wettkampfstärke, ich bin gar nicht so unglücklich, dass unsere Youngster so etwas mit Blick auf Sotschi jetzt schon erleben.“
Zeit zum Ausruhen gibt es nicht, in zwei Wochen geht es nach Sotschi zur Homologierung der Olympia-Bahn für 2014, und dann laufen schon wieder die Vorbereitungen für die WM in St. Moritz an.
Langen: „Die Planungen für das Sommertraining gingen hier vor Ort schon los, das erschreckt mich selbst immer ein bisschen. Aber wenn wir unsere Teams richtig positioniert und eingestellt haben, dann können wir auch Steven Holcomb schlagen. In der Athletik sind unsere Jungs teilweise schon besser, wir müssen es nur in den Schlitten bekommen. Für die Homologierung in Sotschi habe ich den Weltverband schon kritisiert, warum nur junge und unerfahrene Piloten aus dem Europacup dort fahren dürfen. Bei so einem wichtigen Ereignis wie Olympia sollte die FIBT mehr Feingefühl entwickeln und wenigstens die stärksten Nationen mit rüberschicken.“