Arndt: „Jungs haben mich durch die Bahn geprügelt“

St. Moritz (dpa) - Im dritten WM-Anlauf hat sich Maximilian Arndt endlich den Weltmeistertitel im Viererbob geholt. Damit befindet sich der Oberhofer Pilot auf den Spuren seiner Vorgänger André Lange und Wolfgang Hoppe.

Selbst Fürst Albert von Monaco adelte den 25-jährigen Champion in St. Moritz: „Er hat das Fahrgefühl und den Ehrgeiz wie die beiden“, lobte der ehemalige Bobpilot. Mit 0,47 Sekunden Vorsprung verwies Arndt den Russen Alexander Subkow auf Rang zwei. Dritter wurde der entthronte Titelverteidiger Steven Holcomb aus den USA.

Mit einem Husarenritt im dritten von vier Läufen sind Sie volles Risiko gegangen. In der berühmten „horse shoe“-Kurve krachten Sie sogar voll in die obere Bande und fuhren dann noch Bestzeit. War das so geplant?

Maximilian Arndt: „Manche Stellen an dieser Bahn muss man einfach mit etwas Höhe fahren. Und gerade im 'horse shoe' wird es mit dem Vierer etwas eng. Ich hab' mich von der Bandenberührung einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen, ich wusste, dass wir da gut rauskommen.“

War die Erleichterung in der Früh groß, als Sie aus dem Fenster sahen und es nicht schneite? Immerhin haben Sie noch einmal die Kufen gewechselt.

Maximilian Arndt: „Eigentlich wäre es mir egal gewesen. Wir waren für alles gewappnet. Doch so war die Bahn noch mal schneller. Am ersten Tag hat die Kufe für den Schnee ihre Arbeit gut gemacht. Als wir gesehen haben, es schneit heute nicht so viel und es ist noch einmal kälter geworden, haben wir auf die andere gesetzt - die auch sehr schnell ist.“

Was war es für ein Gefühl, wenn man als 25 Jahre alter Pilot bei einer Weltmeisterschaft als Letzter und Führender in die Bahn gehen muss. Kommt da nicht Nervosität auf?

Maximilian Arndt: „Ein paar meiner Jungs haben das ja schon mitgemacht, als Letzter da oben zu stehen. Ich muss zugeben, angespannt war ich und auch ein bisschen nervös. Doch wir wussten, wir müssen nur unser Bestes abrufen. Alexander Subkow ist seit Jahren einer der weltbesten Piloten, da war klar, dass er noch mal angreifen wird. Doch meine Jungs waren brutal stark und haben mich förmlich durch die Bahn geprügelt.“