Friedrich siegt beim Zweierbob-Weltcup in Lake Placid
Lake Placid (dpa) - Auf Franz ist Verlass. Schon im Vorfeld der Weltcup-Saison hatte Francesco Friedrich forsch angekündigt, dass das Olympia-Desaster längst abgehakt sei und er die führende Rolle im Zweierbob-Weltcup wieder einnehmen werde.
Und beim ersten Start der Saison in Lake Placid untermauerte der jüngste Zweierbob-Weltmeister der WM-Geschichte seine Ansprüche mit Rang eins im ersten Rennen. „Man weiß zum Saisonstart nicht immer genau, wo steht man. Nun wissen wir es. Ich bin zufrieden“, sagte Friedrich, den alle Franz nennen.
Der 24 Jahre alte Pilot vom SC Oberbärenburg legte am Freitag mit Anschieber Thorsten Margis die mit Abstand schnellsten Startzeiten (5,06/5,05 Sekunden) hin und fuhr zwei Laufbestzeiten. Das Duo verwies den Letten Oskars Melbardis mit 0,17 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde der Amerikaner Nick Cunningham, der nach dem ersten Durchgang noch zeitgleich mit Friedrich war.
Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt, der sich im Training in Kurve neun mit dem großen Schlitten auf die Seite gelegt hatte, kam auf Rang acht. Da der Oberhofer Pilot verletzungsbedingt auf seine Stammanschieber Kevin Kuske und Alexander Rödiger verzichten muss, fuhr Arndt mit Joshua Bluhm aus dem Team von Manuel Machata. Zweierbob-Junioren-Weltmeister Nico Walther aus Riesa feierte mit Platz elf einen ordentlichen Weltcup-Einstand. Er fuhr mit dem Viererbob-Weltmeister Marko Hübenbecker an der Bremse.
Mit modifiziertem Rahmen an seinem neuen gelben Postschlitten und mit den schnellsten Startzeiten schlug Friedrich die komplette Weltelite auf dem gefährlichen Eiskanal am Mount van Hoevenberg. „Ich will der Beste sein, dafür mache ich den Sport. Wir haben im Sommer gut gearbeitet und wir wissen, was unser Anspruch ist. Nun müssen wir diese Leistungen auch im Viererbob nachweisen“, sagte Friedrich.
Dabei muss der Weltmeister von 2013 sogar noch auf seinen WM-Anschieber Jannis Bäcker verzichten. Der 110-Kilo-Mann vom BSC Winterberg, der sich nach einer Verletzung im Regenerationsprozess befindet, kämpft um ein Comeback bis zur Heim-WM Ende Februar in Winterberg. Doch mit Martin Grothkopp und Candy Bauer hat Friedrich zwei talentierte Neulinge an Bord. Dazu kommen die weltcuperprobten Gregor Bermbach, Ronny Listner und eben Thorsten Margis.
„Die Jungs sind alle gut drauf, deswegen sind sie ja in meinem Team“, sagte der Sachse, der nach den Materialdiskussionen in Sotschi gleich eine Marschroute festgelegt hat: „Fehlerfrei fahren hat eine höhere Priorität als ständig am Gerät hin und her zu schrauben.“