Eistänzer Kolbe/Caruso Siebte in Japan
Tokio (dpa) — Die Berliner Eistänzer Tanja Kolbe und Stefano Caruso haben ihre Premiere beim Grand Prix in Tokio mit Platz sieben beendet. Die Rookies auf der Tour zeigten eine schwungvolle Kür zur Filmmusik „Enchanted“ und bekamen 130,51 Punkte.
Von der Weltspitze ist man aber noch weit entfernt: Die Doppel-Weltmeister Meryl Davis/Charlie White aus den USA sicherten sich mit 186,65 Zählern den 14. Grand-Prix-Sieg in Serie.
„Wir sind zufrieden, wir sind lockerer gelaufen als im Kurztanz. Es ist nur schade, dass wir für einige Elemente nicht die Wertung bekommen haben, die wir wollten. So haben wir die Punkte und auch einen Platz verloren“, sagte Kolbe. „Für unseren ersten Grand Prix war das ganz gut“, resümierte der gebürtige Mailänder Caruso. Nun konzentrieren sie sich auf ihren nächsten Wettkampf in Graz und die deutsche Meisterschaft im Dezember in Berlin. „Wir wollen alles tun, um dort zu gewinnen, nachdem wir die vergangenen zwei Jahre Zweite waren“, formulierte Caruso seine Kampfansage an die Titelverteidiger Nelli Zhiganshina/Alexander Gazsi (Oberstdorf).
Bei den Winterspielen ist jedoch Platz für beide Paare. Caruso wurde im September einbürgert, und auch Zhiganshina darf bei Olympia für Deutschland starten.
Ein bemerkenswertes Comeback feierte unterdessen Jewgeni Pluschenko. Beim ersten Wettkampf nach seiner Rückenoperation im Januar siegte der Olympiasieger von 2006 in Riga. Der 31 Jahre alte Russe kam auf 263,25 Punkte und sagte: „Es hat mir Selbstvertrauen gegeben. Alles in allem hat es sich sehr gelohnt.“ Für seine vierte Olympia-Teilnahme nimmt er die Strapazen nach zwölf Operationen vor allem an den lädierten Kniegelenken auf sich.
Sotschi fest im Blick haben auch die Paarlauf-Weltmeister Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow aus Russland, die mit 236,49 Punkten die NHK Trophy gewannen. „Das war unser dritter Wettbewerb, und wir sind wieder sehr gut gelaufen. Das war sehr wichtig für uns und gibt Selbstvertrauen“, sagte Trankow. Die Konkurrenten scheinen momentan weit weg. Die Chemnitzer Aljona Savchenko/Robin Szolkowy sind noch nicht in Topform, erreichten vergangene Woche mit Fehlern 201,21 Punkte. Sie treten in zwei Wochen in Moskau wieder an.
Ihre erste Einladung zu einem Grand Prix in Paris erhielten die deutschen Meister Annabelle Prölß und Ruben Blommaert aus Oberstdorf. Für einen Start in Sotschi und die großen Meisterschaften ist die 14-jährige Prölß noch zu jung, aber das Paar ist die größte Hoffnung des deutschen Eiskunstlaufs.