Kein Geld: Pechstein muss um Prozessfortsetzung bangen

Berlin (dpa) - Eisschnellläuferin Claudia Pechstein muss ihren Prozess um Schadenersatz aus finanziellen Gründen möglicherweise vor der letzten Instanz abbrechen.

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„Mir ist alles genommen worden“, sagte die fünfmalige Olympiasiegerin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ über ihre wirtschaftliche Situation. Sechs Jahre liegt die 43-Jährige im Rechtsstreit mit dem Welt-Eislaufverband ISU, der sie aufgrund eines Blutwertes für zwei Jahre sperrte.

In dem Münchner Schadenersatzprozess hat die Berlinerin die ISU auf 4,4 Millionen Euro verklagt. Pechstein hat Doping stets bestritten und führt eine geerbte Blutanomalie als Grund für ihre Blutwerte an.

Von ihrem Gehalt als Polizeibeamtin müsse sie Rechtsanwalts-Kosten abstottern, ihr Haus habe sie verpfändet, ihre Ersparnisse verbraucht und alle Freunde angepumpt, sagte sie der FAZ. Um sich vor dem Bundesgerichtshof vertreten zu lassen, bei dem die ISU Revision gegen das Urteil des Oberlandesgerichts vom Januar eingelegt hat, seien knapp 70 000 Euro Anwaltshonorar fällig; an Prozesskostenhilfe stehen ihr lediglich 1028,10 Euro zu.

„Claudia hat alles eingesetzt, was sie hat, um Gerechtigkeit zu erfahren“, wird ihr Manager Ralf Grengel zitiert. „Wenn so kurz vor dem Ziel alles am fehlenden Geld scheitern sollte, würde sie ein zweites Mal zu Unrecht bestraft werden.“