Neues Drama auf der Streif
Österreicher Hans Grugger nach Sturz in Kitzbühel notoperiert.
Kitzbühel. Zwei Tage vor dem legendären Weltcup-Abfahrtsrennen in Kitzbühel ist die Veranstaltung auf der „Streif“ von einem schweren Trainingsunfall überschattet worden. Der Österreiche Hans Grugger stürzte beim Trainingslauf am Donnerstag so schwer, dass er ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt und in der Innsbrucker Universitätsklinik notoperiert werden musste.
Am Freitagabend wurde der Gesundheitszustand des 29jährigen Salzburgers als kritisch, aber nicht lebensgefährlich eingestuft. Die Erstdiagnose ergab schwerste Verletzungen an Kopf und Brustkorb. Grugger war kurz nach dem Start in die sogenannte Mausefalle gesprungen, wurde aber viel zu hoch hinausgetragen und hatte die Landung nicht mehr kontrollieren können. Er prallte seitlich mit dem Kopf auf den eisigen Untergrund und verlor sofort das Bewusstsein.
Der 29-jährige Österreicher gilt als mutiger, aber besonnener Abfahrer. Die Fahrer absolvieren vor der Mausefalle ein Gefälle von 51 Prozent und rasen mit über 100 Stundenkilometern in diesen Abschnitt hinein. Sprünge von bis zu 80 Metern sind möglich. Die Streif gilt als die schwerste Abfahrt der Welt.
Für die Veranstalter war es bereits der dritte Horrorsturz in den vergangenen vier Jahren. 2007 erlitt der Amerikaner Scott McCartney böse Kopfverletzungen. Im Januar 2009 misslang dem Schweizer Daniel Albrecht in hohem Tempo der Zielsprung, bei seinem Sturz zog er sich ein Schädel-Hirn-Trauma sowie eine Lungenquetschung zu. Albrecht wurde für drei Wochen in ein Koma versetzt und kehrte erst vor wenigen Wochen in den Skisport zurück.