Grand-Prix-Finale in Japan Savchenko/Massot zeigen mit Traumkür Olympia-Reife

Nagoya (dpa) — Trainer Alexander König hatte Tränen in den Augen, als sein Meisterpaar Aljona Savchenko und Bruno Massot im Grand-Prix-Finale der Eiskunstläufer in Nagoya zum Sieg schwebte. „Es war genial“, sagte Massot.

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Publikum und Preisrichter honorierten den makellosen Vortrag: Mit 157,25 Punkten sprang ein Weltrekord in der Kürwertung heraus. Mit ihrem überzeugenden Sieg brachten sich die Wahl-Oberstdorfer als Favoriten für Gold bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Stellung.

Nicht nur, weil sie die Paarlauf-Weltmeister Sui Wenjing und Han Cong aus China mit fast sechs Punkten Vorsprung schlagen konnten, sondern auch, weil sie eine gelungene Symbiose aus Höchstschwierigkeiten und Kunst auf das Eis brachten. „Wir wollen wie Eistänzer laufen, aber mit Paarlaufelementen“, erklärte Massot.

Nicht umsonst gab es am Samstag für die bis auf einen etwas wackligen Wurf perfekte Kür „La terre vue du ciel“ (Die Erde vom Himmel aus gesehen) Szenenbeifall, Ovationen der 10 000 Zuschauer und fünfmal die Höchstnote 10,0. Das von Eistanz-Olympiasieger Christopher Dean choreographierte Programm ist gespickt mit spektakulären Hebungen und Würfen, aber auch mit innovativen Verbindungselementen.

Der Erfolg gibt Selbstvertrauen für das große Ziel bei Olympia. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Savchenko und berichtete lachend: „Ich war im Bus auf der Fahrt zur Halle eingeschlafen und bin gar nicht richtig wach geworden.“

König war besonders stolz: „Wir haben die richtigen Schlüsse gezogen und die Weichen gestellt, um solche Leistungen abrufen zu können. Wir haben nach jedem Wettbewerb kleine Veränderungen im Programm vorgenommen.“ Zusammen mit seinen Sportlern entwickelt der Coach die Küren konstant weiter. Sie veränderten die Sprungkombination, ersetzten den unsicheren dreifachen Wurfaxel durch den Wurfflip und kehrten vor dem Finale sogar zu ihrem Kurzprogramm aus dem Vorjahr zurück, weil es dem eingebürgerten gebürtigen Franzosen besser liegt.

Der Wurfaxel bleibt indes eine Option. Sie wollen ihn möglicherweise an der Longe trainieren, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. In Nagoya war der Sieg auch ohne das riskante Element nicht in Gefahr, was die Frage aufwirft, ob die Deutschen es überhaupt brauchen. „Wenn ich vom Optimum ausgehe, dann brauchen sie den Wurfaxel nicht. Aber du darfst nicht immer vom Optimum ausgehen. Es ist einfach gut, ein kleines Ass im Ärmel zu haben“, meinte König.

Je nach Situation könne der Axel, den kein anderes Paar zeigt, zum Einsatz kommen. „Wir werden nur Elemente machen, die sicher sind, denn bei den Olympischen Spielen gewinnt der, der sauber läuft“, betonte Massot. Am kommenden Wochenende will das Duo seine Programme bei den deutschen Meisterschaften in Frankfurt präsentieren.