Die Tops und Flops der Ski-WM
Schladming (dpa) - Maria Höfl-Riesch ist weiter die Medaillengarantin im DSV-Team, der Amerikaner Ted Ligety durfte als großer WM-Star die Steiermark verlassen. Für Verwirrung sorgten ein paar Werbeslogans à la „Schnecken Tschecken“ oder „Scharfe Kanten, heiße Tanten“.
TOPS:
MEDAILLENGARANT: Weltmeisterin in der Kombination, Bronze in Abfahrt und Team-Event. Auf Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch war auch bei den Titelkämpfen in Schladming Verlass. Seit Slalom-Gold von 2009 stand sie bei Großereignissen immer auf dem Podest. Den dritten Platz im Team-Event verdankte sie mit der Mannschaft aber vor allem Fritz Dopfer, dem „großen Joker“, wie sie selbst sagte.
GOLDENE USA: „Weltmeister Ted Ligety“. Gleich dreimal wurde die Hymne für den Amerikaner gespielt, der in Super-G, Super-Kombination und Riesenslalom zu stark für die Konkurrenz war. Als erster Alpiner seit Jean-Claude Killy (Frankreich) im Jahr 1968 verbuchte Ligety drei Goldmedaillen bei ein und derselben WM. Killy bejubelte damals in Grenoble, wo die WM im Rahmen von Olympia gewertet wurde, gleich vier Titel. Das gelang auch Toni Sailer bei der WM 1956 in Cortina d'Ampezzo. Dank Ligety gewann die USA klar die Nationenwertung.
GRANDE NATION: Chapeau! Besser waren Frankreichs Alpine zuletzt 1974 bei einer WM. Gold für Marion Rolland in der Abfahrt und Tessa Worley im Riesenslalom, Super-G-Silber für Gauthier de Tessières und Abfahrtsbronze für David Poisson. Im Team-Wettbewerb schied der Titelverteidiger nur knapp im Viertelfinale aus - gegen Deutschland.
NORWEGER-KÖNIG: Als erstem Alpin-Herren gelang Abfahrtsweltmeister Aksel Lund Svindal das Kunststück, bei vier aufeinanderfolgenden Titelkämpfen eine Goldmedaille zu gewinnen, in der Rangliste der erfolgreichsten WM-Skifahrer ist er als bester Aktiver auf Rang fünf. Mit fünfmal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze jagt der zweimalige Medaillengewinner von Schladming Spitzenreiter Toni Sailer (Österreich - 7-1-0).
FLOPS:
SLOGAN: Für reichlich Gesprächsstoff sorgte in Schladming eine österreichische Brauerei im WM-Umfeld. „Huschi Wuschi mit der Uschi“, „Super Schnitten lassen bitten“, „Hopplahopp im Schweinsgalopp“, „Schnecken Tschecken“, „Zeig der Zilli deinen Willi“ oder „Scharfe Kanten, heiße Tanten“ sollten die Themenabende in der „Gösser Fan Arena“ heißen. Nach Kritik wurden die Mottos wieder vom Programm gestrichen.
SUPER-G: Warten, warten und noch mal warten. Im 15-Minuten-Takt wurde der Super-G zum WM-Auftakt wegen Nebels um insgesamt dreieinhalb Stunden verschoben - und dann auch noch vorzeitig abgebrochen. Zu allem Übel verletzte sich auch noch die amerikanische Abfahrtsolympiasiegerin Lindsey Vonn schwer am Knie und fällt lange aus.
ÖSV-ABFAHRER: Die Plätze 4, 13, 23 und ein Aus. In der Königsdisziplin warten die österreichischen Abfahrer seit 2003 auf einen Sieg, seit 2005 auf eine Medaille. Mannschaftlich war sogar die viel kritisierte Schweiz mit den Rängen sechs bis acht sowie Platz 19 besser.
DSV-SPEEDTEAM: Gina und Tobias Stechert reisten verletzt ab, Stephan Keppler sorgte beim Beinahe-Sturz für eine spektakuläre Einlage und verletzte sich, Veronique Hronek landete im Fangzaun. Zwar übertünchte die Bronzemedaille von Maria Höfl-Riesch in der Abfahrt das schlechte Ergebnis in den Speeddisziplinen, aber die Defizite in den schnellen Disziplinen sind klar zu sehen. Hier muss mehr investiert werden - das betont auch der DSV selbst.