Dopfer begeistert bei Alpinauftakt fehlenden Neureuther
Sölden (dpa) - Auch Felix Neureuther zeigte sich beeindruckt von Fritz Dopfer. „Was für ein Auftakt!“, schrieb der angeschlagene Skirennfahrer nach dem ersten deutschen Podiumsplatz der alpinen WM-Saison durch seinen Teamkollegen und postete via Facebook ein Daumen-hoch-Selfie.
Obwohl Hoffnungsträger Neureuther bei der Riesenslalom-Premiere in Sölden noch fehlte, feierten die Herren des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit Dopfers zweitem Platz ihren besten Weltcup-Saisoneinstand im Ötztal. Und das soll noch lange nicht das letzte Erfolgserlebnis bleiben.
„Es ist eine Bestätigung fürs ganze Team, dass wir zielorientiert trainiert haben“, sagte Dopfer und prognostizierte vor dem nächsten Auftritt in drei Wochen: „Mit Felix sind wir als Team sicher noch stärker.“ Zum ersten Slalom der Saison im finnischen Levi hat der neunmalige Weltcupsieger seine Rückkehr angekündigt - und wird das deutsche Technik-Team um Dopfer und dem am Sonntag im zweiten Durchgang unglücklich agierenden Stefan Luitz komplettieren.
Bereits in Sölden hatten die Coaches um den neuen Cheftrainer Mathias Berthold dem 22 Jahre alten Luitz viel zugetraut - eigentlich noch mehr als Dopfer. „Er hat im Training fast noch einen bisschen stärkeren Eindruck hinterlassen als Fritz“, bemerkte der im Sommer vom Österreichischen Skiverband zum DSV zurückgekehrte Berthold. Doch ein Fehler kostete dem Allgäuer den Spitzenplatz. „Die Form stimmt aber schon. Das sieht man auch mit dem Fritz auf dem Podest, da hat man einen sehr guten Anhaltspunkt“, befand Luitz.
Dopfers bestes Auftaktergebnis seiner Karriere unterstrich einen konstanten Aufwärtstrend des 27-Jährigen in diesem Jahr. Bei bisher zwölf Weltcup-Starts in 2014 schaffte er es immerhin neunmal in die Top 10. Nimmt man lediglich die jüngsten neun Rennen in die Rechnung, stand er gar achtmal unter den besten zehn Athleten.
„Wir haben ein paar Modifikationen vorgenommen“, berichtete Dopfer mit Verweis auf Reformen im Training. Auch sein Anspruchsdenken formuliert der Mann vom SC Garmisch inzwischen mutiger: „Ich versuche vorauszugehen und meine Leistung zu bringen“, sagte Dopfer, „ich mache mir sehr viel Druck“. Der Schlüssel zu mehr Popularität auch über die Skiwelt hinaus „ist der Erfolg“, stellte er heraus.
Noch etwas mehr Aufbauarbeit müssen DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier und Damen-Cheftrainer Markus Anwander bei den deutschen Ski-Frauen leisten. Viktoria Rebensburg hat nach einem mäßigen sechsten Platz in Sölden einen Monat Zeit, um sich auf den nächsten Riesentorlauf in Aspen einzustellen. Ihre Ziele ließ die Vancouver-Olympiasiegerin bei der Frage nach ihrem Musikgeschmack im Bayerischen Rundfunk durchblicken. „Ich höre ganz gern die deutsche Nationalhymne nach wichtigen Rennen“, meinte die 25-Jährige am Sonntagabend verschmitzt.