Dopfers erstes Slalom-Podest: „Es ist ein Traum“
Wengen (dpa) - Gemeinsam zitterten Fritz Dopfer und Felix Neureuther in Wengen um einen Podestrang, am Ende durfte sich nur die deutsche Nummer 2 über einen Platz im Hubschrauber zur Siegerehrung freuen.
Während sich Neureuther über Platz fünf beim Slalom-Klassiker am Lauberhorn „so richtig“ ärgerte, kletterte Dopfer als Dritter zum zweiten Mal in seiner Karriere auf das Podest. „Es ist genial, mir fehlen die Worte, es ist ein Traum“, meinte der gebürtige Österreicher beim vierten Saisonsieg des Kroaten Ivica Kostelic. „Nach meinem Riesenslalom-Podium in dieser Saison ist das natürlich sehr, sehr schön.“,
Einen Tag nachdem sich Abfahrtsgewinner Beat Feuz als Heimsieger in die Geschichtsbücher am Lauberhorn geschrieben hatte, sorgte auch das Torlauf-Duo für eine fast schon historische Leistung. Dritter und Fünfter - so gut waren zwei deutsche Starter im Slalom seit fast 22 Jahren nicht mehr. „Wow, das ist cool“, meinte Dopfer zu der Statistik und freute sich auf den anstehenden Flug zur Zeremonie im Dorf. „Hatte ich auch noch nicht, das ist eine schöne Erfahrung.“
Neureuther verpasste sein Ticket hingegen nur um eine Winzigkeit. „Es ist mein bestes Wengen-Resultat, ich ärgere mich richtig, nicht nur ein bisschen. 8/100 schneller und ich bin Zweiter“, schimpfte der zweimalige Weltcupsieger, der vor einer Woche nach starker Zwischenzeit in Adelboden ausgeschieden war. Dopfer fehlte sogar nur 1/100 Sekunde auf den zweitplatzierten Schweden Andre Myhrer.
In artistischer Manier hatte sich Neureuther „eine Spur zu frech“ fahrend im ersten Lauf nach einem schweren Patzer bei der Einfahrt in den Steilhang gerettet. Nur mit Mühe hielt er sich - mit rechter Hand und Oberschenkel bereits im Schnee liegend - auf der teils mehr als 70 Prozent steilen Strecke. „Es ist Wahnsinn, dass ich mit so einem Fehler so knapp hinten bin“, meinte er da noch erleichtert.
Nach drei Siegen in den vorigen drei Technikrennen fuhr der Gesamtweltcup-Führende Marcel Hirscher im ersten Durchgang zwar überlegene Bestzeit, fädelte dabei jedoch ein und wurde aus der Wertung genommen. „Ich bin ordentlich stinkig“, sagte der Österreicher, der nun nur noch 30 Punkte vor Slalomsieger Kostelic liegt. „Aber wenn ich den Vorsprung sehe, dann kann ich wieder lachen. Die Fahrt und die Zeit waren genial.“