Höfl-Riesch Dritte - Maze knackt 2000-Punkte-Rekord
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Auf den Rekord war Tina Maze vorbereitet. Als Maria Höfl-Riesch ins Ziel gekommen war und die Bestzeit der Slowenin nicht hatte unterbieten können, streifte sich Maze kurz darauf ein schwarzes T-Shirt über.
Darauf gedruckt: Die Zahl 2000.
Die vom Österreicher Hermann Maier vor 13 Jahren aufgestellte Punkte-Schallmauer überbot die Gesamtweltcupsiegerin am Samstag in Garmisch-Partenkirchen als erste Skirennfahrerin. Sieben Rennen vor Saisonende steht ihr Punkte-Konto nun bei 2024.
„Das ist wirklich beeindruckend, da kann man nur den Hut ziehen“, lobte Höfl-Riesch die Dominatorin dieser Weltcup-Saison. Sie selbst verpasste auf der Kandahar den angestrebten 25. Weltcupsieg, zufrieden war sie mit Platz drei aber trotzdem. „Hier in Garmisch vor dem Heimpublikum auf dem Podest zu stehen, ist ein super Erfolg für mich.“ Weil aber die Amerikanerin Laurenne Ross die 28-Jährige noch von Platz Zwei verdrängt hatte, sind die Chancen auf die kleine Kugel bei 67 Punkten Rückstand auf Maze und nur noch einer Abfahrt beim Weltcup-Finale in Lenzerheide eher gering.
„Da braucht es schon ein kleines Wunder. Beim zweiten Platz wären die Chancen schon noch ein bisschen besser gewesen, aber es wird so oder so schwer“, meinte Höfl-Riesch, die in der Disziplin-Wertung hinter der verletzten Amerikanerin Lindsey Vonn (340) und Maze (339) auf Rang drei liegt (272). In der Gesamtwertung hat die dreifache Medaillengewinnerin der WM in Schladming 970 Zähler - und damit nicht einmal halb so viele, wie die herausragende Maze.
„Sie fährt eine super Saison. Das gab es überhaupt noch nie, über alle Disziplinen, dass jemand so stark und konstant wirklich von Anfang bis Ende der Saison fährt“, sagte Höfl-Riesch. Mit dem Sieg in der Abfahrt war Maze zum neunten Mal in dieser Saison schneller als alle anderen und kann im WM-Winter zudem Siege in allen fünf Disziplinen vorweisen. Das schafften vor ihr nur die Kroatin Janica Kostelic und Petra Kronberger aus Österreich. „Ich habe eine unglaubliche Saison gehabt“, freute sich Maze. „Das ist ein superschöner Tag.“
Auch Viktoria Rebensburg war glücklich mit ihrer Leistung, im Ziel hob sie jubelnd die Arme und strahlte nach ihrer Fahrt auf Platz Acht in die Kamera. „Eine Sekunde knapp hinten, das ist für mich in der Abfahrt wirklich sehr gut momentan und ich bin wirklich zufrieden“, sagte die Riesenslalom-Olympiasiegerin. „Es ist auf alle Fälle in die richtige Richtung gegangen in der Abfahrt jetzt.“ Im Super-G am Sonntag will sie dann besser sein als bei Rang zehn am Freitag.
Maze dagegen kann ihre Leistungen kaum noch toppen. Auf die Frage, wo sie denn noch Reserven habe, hatte sie keine konkrete Antwort. Für Höfl-Riesch jedenfalls ist die Gefahr groß, es auch in der kommenden Olympia-Saison mit einer erneut bärenstarken Konkurrentin zu tun zu haben. „Da kann man schon Sorgen haben, dass das nächstes Jahr so weitergeht.“ Viktoria Rebensburg dagegen setzt bei Maze auf den Faktor Zeit. „Sie ist 29. So viele Jahre wird sie nicht mehr Skifahren.“