Höfl-Riesch in Méribel „endlich“ auf Podest
Méribel (dpa) - Bei Maria Höfl-Riesch hielt sich die Enttäuschung nach dem verpassten Jubiläumssieg in Grenzen. „Ich bin froh, dass mir ein so guter Lauf gelungen ist und ich endlich mal wieder auf dem Podest stehe“, sagte die 28-Jährige nach Platz zwei in Méribel.
Im ersten Weltcup-Rennen nach der WM hatte die dreifache Medaillengewinnerin von Schladming in den französischen Alpen am Samstag schon wie die sichere Gewinnerin ausgesehen - bis Carolina Ruiz Castillo als erste Abfahrtssiegerin aus Spanien für eine faustdicke Überraschung sorgte. „Das ist ein toller Tag“, sagte sie.
„Ich bin völlig zufrieden, die Carolina hat's verdient. Sie ist so lange dabei und hat jetzt endlich ihr erstes Rennen gewonnen“, freute sich Höfl-Riesch für die 31 Jahre alte Konkurrentin. „Mit ihr habe ich nicht gerechnet, sie hat eine Mega-Abfahrt gemacht.“ Ihren 25. Weltcup-Sieg verpasste Höfl-Riesch deshalb um zwei Zehntelsekunden, den Schwung der Ski-Weltmeisterschaften mit Bronze in der Abfahrt und im Team-Event sowie Gold in der Super-Kombination konnte sie trotzdem auf die Zielgerade der Weltcup-Saison mitnehmen. Dritte wurde Marie Marchand-Arvier aus Frankreich.
Eine Woche vor dem Heim-Weltcup in Garmisch-Partenkirchen stand Höfl-Riesch in einem Winter mit fünf vierten Plätze erstmals seit Ende November, dem dritten Abfahrtsplatz von Lake Louise, wieder auf dem Podest und erlebte die Siegerehrung nicht nur als Zuschauerin. Vor dem dritten Top-3-Ergebnis der Saison war ihr das auch beim Slalomsieg in Levi gelungen. „Es wäre natürlich schön, die Saison noch mit ein paar guten Ergebnissen abzuschließen“, meinte Höfl-Riesch. „Natürlich ist es immer noch schöner, zu gewinnen, aber man muss auch mal schauen, wie meine Saison gelaufen ist. Ich bin sehr zufrieden.“
Bei minus zehn Grad und strahlendem Sonnenschein hatte sich die Skirennfahrerin mit einem sauberen Lauf die zwischenzeitliche Führung erarbeitet, die auch die Gesamtweltcupführende Tina Maze um 0,08 Sekunden nicht erreichte. Die Slowenin wurde Vierte. Ihr Vorsprung auf Höfl-Riesch schrumpfte deswegen um 30 Zähler auf nun 858 Punkte Differenz. Maze kann den Gewinn der großen Kristallkugel aber trotzdem bereits am Sonntag bei der Super-Kombination perfekt machen.
Auf dieses Rennen wird Viktoria Rebensburg wegen der Auswirkungen ihrer Rippenprellung von der WM verzichten. „Abfahrt fahren ist gut, da habe ich keine Schmerzen. Aber Slalom fahren nicht, daher fahre ich nicht morgen“, sagte die 23-Jährige nach ihrem 23. Platz auf der Olympia-Strecke von 1992. Mit Startnummer fünf war sie schon früh auf der Strecke, hatte aber bereits bei der Zieldurchfahrt deutlich auf die Spitze verloren. Nach 2,6 Kilometern stützte sie sich auf ihre Stöcke und schüttelte den Kopf. „Die Fahrt an sich hat sich nicht so schlecht angefühlt“, sagte Rebensburg. Veronique Hronek fuhr mit Startnummer 41 auf Rang 36 und hatte im Ziel 2,44 Sekunden Rückstand auf die Spitze.