Höfl-Riesch Vierte in Maribor bei Vonn-Sieg
Maribor (dpa) - Die Portion Selbstvertrauen im letzten Riesenslalom vor dem Saisonhöhepunkt tat Maria Höfl-Riesch nach zuletzt weniger erfreulichen Ergebnissen richtig gut.
„Das ist jetzt vor der WM genau das Richtige. Nicht in der Favoritenrolle, aber trotzdem dabei. Das ist gut“, sagte die 28-Jährige nach ihrem vierten Platz in Maribor. „Bei siebzehn Hundertstelsekunden auf Platz drei denkt man sich danach immer, das wäre sicher möglich gewesen. Aber alles in allem bin ich zufrieden.“
Den Sekundenbruchteil schneller als Höfl-Riesch war Anna Fenninger aus Österreich. Am lautesten bejubelt wurde - trotz der knappen Niederlage gegen die Amerikanerin Lindsey Vonn - in ihrem Heimatland Slowenien aber Tina Maze. Grund dazu gab es: Bereits vor den Weltmeisterschaften in Schladming hat die 29-Jährige den ersten Titel der Saison sicher. Bei noch zwei ausstehenden Rennen reichen ihre 238 Punkte Vorsprung auf Kathrin Zettel aus Österreich zum vorzeitigen Gewinn der kleinen Kristallkugel. „Als ich im Ziel war, habe ich das noch gar nicht gewusst, aber später habe ich den Punktestand gesehen. Ich freue mich sehr darüber“, sagte Maze.
Ein Grund für den frühen Erfolg war auch das schnelle Aus von Kugelverteidigerin Viktoria Rebensburg. Mit Startnummer eins schied die Olympiasiegerin im Riesentorlauf keine hundert Meter vor dem Ziel aus. „Ich ärgere mich im Moment einfach, zumal meine Zwischenzeiten glaube ich richtig gut waren. Was ich gesehen habe, war ich über fünf Zehntel vor Maze bei der letzten Zwischenzeit, das wäre also richtig gut gewesen“, sagte die 23-Jährige.
„Aber das ist auch das Positive, das nehme ich mit. Mein Gefühl täuscht mich nicht von den letzten Wochen, dass es nach oben geht und ich mich wohlfühle“, meinte Rebensburg, die in den vergangenen beiden Jahren die Disziplinwertung noch für sich entschieden hatte. Unmittelbar nach dem Nuller packte die Kreutherin ihre Sachen und verabschiedete sich für drei Tage. Am Mittwoch will sie dann mit dem Training für Schladming beginnen.
Auch die anderen deutschen Starterinnen hatten mit Ausnahme von Lena Dürr und Höfl-Riesch am Samstag früh Feierabend und erreichten nicht den zweiten Lauf. Dürr arbeitete sich von Platz 30 im ersten Durchgang noch auf Rang 27 vor („Der zweite Durchgang heute war ein Stück besser als der erste“) und Höfl-Riesch trotzte ihrer Erkältung. „Ich hatte nur ein Tag Training gestern, den Rest der Woche bin ich flach gelegen“, sagte die zweifache Olympiasiegerin. „Ich hab mich dafür entschieden hier zu fahren, dann pack ich's auch voll an.“
Den Grundstein für das kleine Erfolgserlebnis legte Höfl-Riesch im ersten Lauf. 57 Hundertstelsekunden fehlten ihr auf Lokalmatadorin Maze, im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrentinnen vergrößerte sich ihr Rückstand im letzten Drittel der Strecke aber kaum noch. „Ich habe die meiste Zeit im Mittelteil verloren. Da bin ich vielleicht nicht die frechste Linie gefahren“, meinte Höfl-Riesch. Zufrieden war sie mit dem Resultat aber allemal. „Ich denke, das war eine gute Leistung. Für ganz vorne hat es nicht gereicht, aber es war knapp, ich bin auf Tuchfühlung, das ist gut zu sehen.“
Ob der Slalom am Sonntag der letzte Wettkampf vor den Titelkämpfen wird, hatte Höfl-Riesch mit Blick auf ihre Gesundheit noch nicht entschieden. Am Dienstag wäre sie beim City-Event in Moskau startberechtigt. „Aber das ist sicher keine gute Idee. Stand heute nein, schauen wir mal wie es morgen läuft. Aber stand heute eher nein“, sagte sie.