Wiesler mit bestem Weltcup-Resultat und „Lichtblick“

Santa Caterina (dpa) - Alpinchef Wolfgang Maier und Damen-Coach Markus Anwander kamen zum gleichen Urteil: Rang elf von Maren Wiesler und Platz 16 von Christina Geiger beim Slalom in Santa Caterina war ein „Lichtblick“ in der Krise des deutschen Damen-Technik-Teams.

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„Wir kommen langsam in die richtige Spur“, sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur. „Es war zumindest wieder ein kleiner Schritt nach vorne. Aber es wäre mehr drin gewesen“, analysierte Anwander den Wettkampf in Italien.

Beim ersten Weltcup-Sieg der Norwegerin Nina Løseth verfehlte Wiesler das ersehnte Top-Ten-Resultat zwar um 0,11 Sekunden, konnte aber immerhin das beste Ergebnis ihrer erst 20 Weltcups alten Karriere verbuchen. „Das hilft für den Kopf, dass man etwas mehr Selbstbewusstsein tankt“, berichtete sie. „Ich bin mit vielen Schwüngen sehr zufrieden heute.“ Im Ziel hatte sie erleichtert die Arme ausgebreitet und den Kopf in den Nacken gelegt. Wiesler gestand aber auch selbstkritisch: „Klar, ich habe auch Zeit liegen lassen.“

Auf den letzten Metern verschenkte die bis dahin engagiert fahrende Sportlerin aus dem Schwarzwald noch mehrere Zehntelsekunden. „Je näher es ans Ziel geht, desto geringer wird das Risiko. Vom Selbstvertrauen klappt es leider noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, haderte Anwander. „Den Mut haben sie nach wie vor nicht, um wirklich bis ins Ziel Gas zu geben.“

Wiesler ist mit ihren Leistungen von Lienz (17.) und Santa Caterina dennoch im Soll, Geiger verbuchte zumindest das zweite Mal Punkte in dieser Saison und sicherte sich damit wie Wiesler den Verbleib in den Top 30 der Startliste. „Der letzte Angriff fehlt halt noch, das geht mir einfach noch ab. Ich hatte eine hohe Ausfallquote, da ist das Selbstvertrauen noch nicht so da“, sagte Geiger.

Alpindirektor Maier sprach von einer „momentan schwierigen Zeit“ und erklärte: „Aber so Ergebnisse wie das von der Maren zeigen dann doch, dass wir der Situation nicht komplett hilflos gegenüberstehen.“ Maier betonte, diese Phase durchstehen zu wollen. „Man muss sich jetzt einfach mit den kleinen Kuchenstücken zufrieden geben. Aber wir wollen an den großen Kuchen wieder ran.“

Sorgen macht der sportlichen Leitung im Deutschen Skiverband (DSV) weiterhin Lena Dürr. „Da fällt mir nichts mehr ein. Sie hat nach wie vor eine Blockade drin“, sagte Anwander zur verpassten Qualifikation für den zweiten Durchgang. Dabei hatte Dürr mit Startnummer 18 die besten Voraussetzungen aller DSV-Starterinnen. Vor dem Slalom in Flachau in einer Woche soll sie nun nach Hause fahren, Abstand gewinnen und dann nur „einmal ganz kurz trainieren“, sagte Anwander.