Acht Medaillen: DSV zieht positive Oslo-Bilanz
Oslo (dpa) - Auf die nordischen Asse im Deutschen Skiverband (DSV) ist Verlass. Mindestens sechsmal Edelmetall hatte Sportdirektor Thomas Pfüller als Ziel für die Weltmeisterschaften in Oslo ausgegeben, acht Medaillen holte das 31-köpfige Rekordaufgebot.
„Eine sehr erfreuliche Bilanz“, sagte DSV-Präsident Alfons Hörmann. „Vor allem auch deshalb, weil alle drei Sparten an den Medaillengewinnen beteiligt waren. Das zeigt die Ausgeglichenheit im nordischen Bereich“, betonte Hörmann. Sechs von acht möglichen Medaillen gewannen die Kombinierer, die durch Eric Frenzel auch den einzigen deutschen Titelträger stellten. Der Oberwiesenthaler sammelte zudem zwei Silber- und eine Bronzemedaille und war damit erfolgreichster DSV-Athlet. „Das war herausragend und geht wohl kaum besser zu machen“, sagte Hörmann. Er verwies auf die Tatsache, dass das Team des scheidenden Bundestrainers Hermann Weinbuch im Durchschnitt erst 23 Jahre alt ist. „Das ist wohl einmalig in der Geschichte“, bemerkte der DSV-Chef voller Stolz.
„Einen großen Anteil an den Erfolgen in Oslo haben sicherlich unsere erfahrenen Trainer. Hermann Weinbuch und sein Team haben es trotz des schwierigen Weltcup-Kalenders wieder einmal verstanden, die Mannschaft punktgenau auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten“, lobte auch Sportdirektor Pfüller.
Trotz des unglücklichen vierten Ranges der Skispringer in der Team-Konkurrenz von der Großschanze fiel auch deren Fazit positiv aus. „Mit Severin Freund und Richard Freitag, aber auch Pascal Bodmer haben junge Springer den Anschluss geschafft und sind in Schlagdistanz zur Weltspitze“, analysierte Hörmann.
Da mit Michael Uhrmann einer der erfahrensten Springer seine Ski in die Ecke stellt, rücken die jungen Leute ins Rampenlicht und müssen künftig mehr Verantwortung übernehmen. „Wir sind uns im Klaren, dass gerade diese jungen Athleten noch einige Zeit benötigen, um über eine ganze Saison Top-Leistungen bringen zu können. Bis zur WM 2013 in Italien hoffen wir, wieder einen Schritt weiter zu sein. Unser gemeinsames Ziel ist es, 2014 wieder konstant um die Podiumsplätze mitzuspringen“, betonte Pfüller.
Bleiben die Langläufer, die nach einer von Krankheiten und Formtiefs gespickten Saison in Oslo versuchten, wenigstens ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze zu demonstrieren. Das gelang vor allen den Herren. Der dritte Platz in der Staffel sowie Rang vier im Teamsprint und Top-Ten-Platzierungen von Tobias Angerer bewiesen, dass es geht.
„Bei den Damen war uns schon vor der WM klar, dass wir die Lücke, die Claudia Nystad hinterlassen hat, vorerst nicht schließen können. Hier müssen wir uns mit all unseren Kräften verstärkt im Nachwuchsbereich engagieren, um bis 2014 wieder an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen zu können“, sagte Pfüller. Nicole Fessel überzeugte nach sechswöchiger Wettkampfpause mit zwei siebten Rängen in den Einzelrennen.
Die WM am Holmenkollen bleibt allen deutsche Athleten wegen ihrer einmaligen Stimmung in Erinnerung. Das bestärkt den DSV darin, sich intensiv um die Ausrichtung einer WM zu bemühen. „Oberstdorf war, ist und bleibt unser Kandidat, und zwar solange, bis es wieder klappt“, versprach Hörmann.