Dario Cologna: Kämpfer und stiller Genießer
Val di Fiemme (dpa) - Überschwängliche Jubelausbrüche sind kein Markenzeichen von Dario Cologna. Der Langläufer aus der Schweiz, der auf der Alpe Cermis zum zweiten Mal nach 2009 die Tour de Ski gewann, ist eher der stille Genießer seiner Triumphe.
Das war bei seinem ersten Tour-Erfolg ebenso wie beim Olympiasieg in Vancouver. „Er bleibt gelassen, auch wenn die Welt um ihn zusammenbricht. Das zeichnet ihn aus“, sagt ein Vertrauter des Graubündeners. Vor allem sind ihm Allüren, wie sie sein Dauerrivale Petter Northug (Norwegen) an den Tag legt, völlig fremd.
Seit seinem Eintritt in den Seniorenbereich wundert sich die Fachwelt über den mittlerweile 24-Jährigen und zieht symbolisch den Hut. „Er ist ein Naturtalent und hat noch eine große Zukunft vor sich“, lobt Bundestrainer Jochen Behle. Denn Cologna, der sich auch sehr für Fußball und Radsport interessiert, bringt alles mit, was man braucht: Eine solide Technik, Grundschnelligkeit für den Sprint sowie schier unendliche Ausdauer. Und einen eisernen Willen, der ihm Kräfte verleiht, um über die Schmerzgrenzen zu gehen.
Mit der Art und Weise, wie er das Feld kontrollierte, hat sich Cologna in eine Favoritenrolle für die Weltmeisterschaften geschoben. Ein WM-Titel fehlt noch in seiner Trophäen-Sammlung.