DSV-Kombinierer gehen bei Heim-Weltcup leer aus
Schonach (dpa) - Erst standen Deutschlands Nordische Kombinierer im Einzel auf verlorenem Posten, dann nach der Absage des Team-Wettbewerbs buchstäblich im Regen.
Drei bärenstarke Österreicher und die Launen des Wetter-Gotts haben die Hoffnungen der DSV- Winterzweikämpfer auf Podestplätze beim Heim-Weltcup in Schonach zunichtegemacht. 24 Stunden nach ihrem durchwachsenen Start in das WM-Jahr mit den Plätzen sechs für Johannes Rydzek und sieben für Björn Kircheisen wurden die Schützlinge von Bundestrainer Hermann Weinbuch vom schlechten Wetter gestoppt.
Strömender Regen, der die Anlaufspur auf der Schanze in einen Sturzbach verwandelte, und starker Wind ließen keinen regulären Wettkampf zu. Die Jury brach den Wettbewerb daher nach den ersten neun Springern ab. „Für uns ist das schade, denn es wäre der einzige Mannschafts-Wettkampf vor der WM gewesen“, sagte Sprungtrainer Andreas Bauer.
Am Vortag hatten die DSV-Asse deutlich das Podium verpasst. Beim Sieg des Österreichers Felix Gottwald, der nach einem Sprung und dem 10-Kilometer-Langlauf vor seinen Landsleuten Mario Stecher und Bernhard Gruber gewann, erreichte Rydzek als bester Deutscher mit einem Rückstand von 33,6 Sekunden das Ziel.
„Dass wir nicht auf das Podium gekommen sind, lag am Springen. Da haben wir zu viel liegenlassen“, sagte Weinbuch. Vor allem mit Rydzek war der Chefcoach trotzdem zufrieden, denn der 19-jährige Oberstdorfer lieferte in der Loipe ein starkes Rennen ab. „Das war eine super Leistung. Er hat mit den Besten mitgehalten und das Tempo gut gestaltet“, lobte Weinbuch.
Rydzek war nach einem Sprung auf 96,5 Meter als Elfter in den Langlauf gegangen und kämpfte sich dort auf Rang sechs vor. „Super. Damit habe ich nicht gerechnet“, meinte er. Im Finish hielt Rydzek sogar Kircheisen in Schach, dessen Rückstand auf seinen Teamkollegen 3,2 Sekunden betrug. „Mit ihm bin ich auch zufrieden, denn er ist in den letzten Wettkämpfen öfter mal eingebrochen“, sagte Weinbuch.
Der nach dem Springen führende Jason Lamy Chappuis fiel noch auf Platz elf zurück und musste das Gelbe Trikot des Weltcup- Spitzenreiters an Stecher abgeben. Der Österreicher führt nun mit 466 Punkten vor dem Olympiasieger aus Frankreich (459). Bester Deutscher ist Eric Frenzel mit 309 Zählern auf Rang fünf. Der Oberwiesenthaler kam in Schonach nur auf den 16. Platz. Auch Tino Edelmann aus Zella- Mehlis spielte als 22. keine Rolle.
Weinbuch hofft, dass seine Asse in den kommenden Wochen bis zur Weltmeisterschaft in Oslo noch zulegen können. „Ich bin froh, dass wir den Anschluss finden und jetzt nah dran sind. Ich hoffe, wir machen auch noch den letzten Schritt. Es sind ja noch fast zwei Monate Zeit“, sagte der Bundestrainer.