Das Skispringen der Damen
Oslo (dpa) - Zum zweiten Mal wird bei nordischen Ski-Weltmeisterschaften eine Titelträgerin im Skispringen ermittelt. Vor zwei Jahren in Liberec feierten die springenden Damen ihre WM-Premiere, die die Amerikanerin Lindsay Van vor der Klingenthalerin Ulrike Gräßler gewann.
Ab der Saison 2011/2012 wird es auch eine Weltcup-Serie mit Preisgeldern wie bei den Herren geben. Und 2014 soll Damen-Skispringen bei den Winterspielen in Sotschi auch zum olympischen Programm gehören.
Bereits 1911 sprang erstmals eine Frau von einer Schanze. Die Österreicherin Paula Lamberg landete bei 22 Metern. Vor 30 Jahren gelang einer Finnin der erste 100-Meter-Satz und die Österreicherin Daniela Iraschko versuchte sich gar im Skifliegen und landete jenseits der 200 Meter. Erst 1999 wurden die ersten eigenständigen Wettbewerbe für Damen gestartet.
Die Bedenken der Männer, Skispringen berge gesundheitliche Gefahren für Frauen, wurden nur nach und nach zerstreut. Bis heute springen sie im Continentalcup (COC), vergleichbar mit dem B-Weltcup ihrer männlichen Kollegen.
Internationale Aufmerksamkeit erlangten die Springerinnen mit ihrer Klage gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC), das ihnen bei den Winterspielen 2010 in Vancouver noch kein Startrecht eingeräumt hatte. Der Gang durch alle Instanzen der kanadischen Gerichtsbarkeit blieb jedoch erfolglos.