Gräßler: „Wird schwer, Medaille zu verteidigen“
Oslo (dpa) - Skisprung-Vizeweltmeisterin Ulrike Gräßler sieht der WM-Entscheidung am 25. Februar in Oslo mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Klingenthalerin ist nach einem Sturz im Januar erst spät in Form gekommen und zählt sich nicht zu den Favoriten im Medaillenkampf.
Dennoch freut sich die 24-Jährige auf den Wettkampf am Holmenkollen, der den Damen auch eine große Chance für die Zukunft bietet.
Mit welchen Erwartungen sind Sie nach Oslo gekommen?
Gräßler: „Es wird schwer, die Medaille von Liberec zu verteidigen. Man muss auch Glück haben auf dieser Schanze. Anfang Januar habe ich mir bei einem Sturz eine Gehirnerschütterung und Gesichtsverletzungen zugezogen, war zwei Tage im Krankenhaus. Das hat mich auch im Selbstvertrauen zurückgeworfen.“
Das Damen-Skispringen kämpft immer noch um die Aufnahme in das olympische Programm. Welche Bedeutung hat die WM auf dem Weg dorthin?
Gräßler: „Wir wollen immer noch olympisch werden, daher ist es ein wichtiger Wettkampf am Freitag. Ich hoffe auf wirklich faire Bedingungen. Es ist auf jeden Fall eine wichtige Werbung für uns. Wir haben zwar Signale erhalten, dass alles klar ist mit Olympia. Aber ich glaube nichts mehr, solange es nicht Schwarz auf Weiß steht. Man hat schon so oft gehofft und wurde dann doch wieder enttäuscht.“
Welche Rolle spielt bei Ihrer Karriereplanung die Einführung des Weltcups in der kommenden Saison, wo es auch gutes Geld zu verdienen gibt?
Gräßler: „Das war für uns fast noch der wichtigere Schritt, dass wir vielleicht davon leben können und nicht nur alle zwei Jahre eine Chance haben. Da hat man wieder ein Ziel und genug Motivation für nächstes Jahr.“