Ski-WM: Keine Doping-Toleranz - Erstmals Prämien
Oslo (dpa) - Keine Toleranz beim Doping, dafür erstmals Prämien für die erfolgreichen Athleten: Der Weltverband FIS geht entschlossen und optimistisch in die nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oslo.
„Ich bin sicher, wir werden eine exzellente WM erleben“, sagte FIS-Präsident Gian Franco Kasper bei der Eröffnungs-Pressekonferenz. Mit Vehemenz führt die FIS den Kampf gegen Doping auch während der WM. Insgesamt sollen 550 Dopingkontrollen vorgenommen werden. Ziel des Weltverbandes war es, bis zum ersten Wettbewerb alle Langläufer und Kombinierer einem Bluttest zu unterziehen. Dazu wurde eng mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und den verschiedenen nationalen Agenturen wie der NADA zusammengearbeitet. Das Antidoping-Programm der FIS hat ein Volumen von umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro.
Die Funktionärsriege glaubt nicht, dass es bei der WM zu einem Dopingskandal wie bei den Titelkämpfen 2001 im finnischen Lahti kommen könnte. Langlauf-Bundestrainer Jochen Behle erklärte in einem Interview des Senders „Deutschlandradio Kultur“, die bisherigen Tests und das umfangreiche Antidoping-Programm würden zeigen, dass man das Problem „einigermaßen im Griff“ habe: „Ich gehe nicht davon aus, dass wir hier irgendwelche Dopingfälle erleben werden.“ 2003 in Val di Fiemme wurde zum bislang letzten Mal mit der Finnin Kaisa Varis eine Sportlerin bei den Titelkämpfen des Dopings überführt.
Eine Neuerung sind nun auch im nordischen Bereich Prämienzahlungen. Beim Skispringen der Männer werden in den beiden Einzelentscheidungen für die besten Sechs jeweils 53 470 Euro ausgezahlt, für die Frauen stehen 35 900 Euro bereit. Die Langläufer können sich bei ihren Wettbewerben über jeweils 29 800 Euro freuen, die Kombinierer über 24 687 Euro. Bei Mannschaftswettbewerben werden jeweils 22 350 Euro für die ersten drei Teams ausgeschüttet. Für die Finanzierung kommen jeweils zur Hälfte die FIS und das Organisationskomitee auf.