DSV-Sprinter enttäuschen - Björgen und Brandsdal vorn
Ruka (dpa) - Wer die deutschen Skilangläufer beim Saison-Start sehen wollte, musste früh aufstehen. Beim traditionellen Klassiksprint im finnischen Ruka war für die meisten von ihnen bereits nach der Qualifikation am Morgen Feierabend.
Bei den Weltcup-Erfolgen der schon wieder klar dominierenden Norweger Marit Björgen und Eirik Brandsdal war nur Hanna Kolb in der Lage, die hohen Erwartungen wenigstens annähernd zu erfüllen. Sie überstand als einzige die Qualifikation, schied im Viertelfinale aber aus.
„Ich bin schon stolz auf mein Viertelfinale, denn auf der schweren Strecke hier in Kuusamo hab ich mich immer sehr schwergetan. Ein bissel ärgere ich mich schon, dass es so knapp nicht für das Halbfinale gereicht hat“, sagte Kolb.
Zuvor waren die Blicke der anderen Deutschen immer wieder ungläubig zur Anzeigetafel gegangen. Dort standen Platzierungen jenseits der 40. „Heute ist wahrscheinlich alles zusammengekommen. Der Wetterumschwung mit höheren Temperaturen und damit das falsche Wachs waren die größten Probleme“, meinte die Oberstdorferin Nicole Fessel. Bundestrainer Frank Ullrich kommentierte: „Es war heute sehr schwierig. Es tut mir schon ein wenig leid für die Sportler, denn sie sind alle gut drauf.“
Lediglich Denise Herrmann konnte nach ihrem unerwarteten Scheitern lächeln. „Ich bin gestürzt, was am Wachs lag. Das soll keine Ausrede sein, aber bis zu dem Missgeschick hatte ich Bestzeit und wäre wohl vorn dabei gewesen“, bemerkte die Oberwiesenthalerin, die in der vergangenen Saison noch Platz zwei in der Sprint-Weltcupwertung errungen hatte. Herrmann sieht den missglückten Start nicht als Drama. „Der Formaufbau stimmt, abgerechnet wird bei den Weltmeisterschaften im Februar. Bis dahin ist noch jede Menge Zeit.“
Ähnlich sehen es die Männer, die ebenfalls schwer geschlagen wurden. „Aber es sind ja nicht nur wir. Auch Dario Cologna, Emil Jönsson und andere namhafte Läufer haben die Quali nicht überstanden. Das ist ein kleiner Trost“, sagte Tim Tscharnke, während Sebastian Eisenlauer mit einem gequälten Lächeln nur lakonisch meinte: „Abhaken“.