Kircheisen mit Selbstvertrauen: Zweimal Weltcup-Zweiter

Tschaikowski (dpa) - In der Kältekammer von Tschaikowski hat Björn Kircheisen mit zwei Podestplätzen mächtig Selbstvertrauen für die Olympischen Winterspiele getankt.

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In Abwesenheit fast aller Top-Athleten stürmte der 30 Jahre alte Nordische Kombinierer aus Johanngeorgenstadt am Sonntag wie schon 24 Stunden zuvor auf den zweiten Rang und frohlockte danach: „Was für ein tolles Wochenende. Die Reise hat sich richtig gelohnt. Es waren zwei gute Wettkämpfe. Besser hätte es kaum laufen können. Das hat mich wieder aufgebaut.“

Kircheisens Rückstand auf den Österreicher Wilhelm Denifl, der seinen 200. Weltcupstart mit dem ersten Sieg veredelte, betrug nach dem 10-Kilometer-Lauf 22,4 Sekunden. Wegen zu starken Windes war das Springen abgesagt und der provisorische Wettkampfsprung vom Freitag gewertet worden. „Das war zwar schade, aber ich habe das Springen wieder ganz gut im Griff. Und es waren zwei anständige Läufe bei schwierigen Bedingungen, die mich körperlich extrem gefordert haben“, bilanzierte Kircheisen.

In einem packenden Finish verwies der Sachse den Tschechen Miroslav Dvorak um zwei Zehntelsekunden auf Rang drei. Am Vortag hatte Kircheisen seinen 17. Weltcupsieg beim Premierenerfolg des Schweizers Tim Hug nur um 5,7 Sekunden verpasst. „Das war ein toller Start in das Jahr. Ich hatte große Schwierigkeiten zu Beginn der Saison, und jetzt läuft es immer besser“, stellte der achtmalige Vizeweltmeister dennoch zufrieden fest.

Mit einer dicken Gesichtsmaske als Schutz gegen die arktische Kälte von minus 26 Grad hatte der Routinier das Feld von hinten aufgerollt, konnte den ebenfalls wie entfesselt laufenden Hug aber nicht mehr stellen. „Es war ein gutes Rennen. Ich bin sehr glücklich“, resümierte Kircheisen.

In der Gesamtwertung bleibt Weltmeister Eric Frenzel in Gelb. Der Oberwiesenthaler absolviert derzeit mit seinen Teamkollegen ein Trainingslager in Predazzo. Bundestrainer Hermann Weinbuch hatte Kircheisen nicht mitgenommen, um dem Routinier weitere Wettkampfpraxis zu ermöglichen. „Für Björn sind Erfolgserlebnisse im Wettkampf wichtiger als Trainingsblöcke. Er soll mit einem guten Resultat weiter Selbstvertrauen tanken“, hatte Weinbuch zuvor erklärt. Dieser Plan ging auf.