Kombinierer Frenzel Weltcup-Dritter

Lillehammer (dpa) - Der Katerstimmung bei den deutschen Nordischen Kombinierer folgte schnell der erste Jubel. Nur einen Tag nach dem schlechtesten Auftaktweltcup seit Jahren rehabilitierten sich die Schützlinge von Bundestrainer Hermann Weinbuch und demonstrierten ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze.

Weltmeister Eric Frenzel belegte beim Penalty Race in Lillehammer Platz drei, Johannes Rydzek wurde Fünfter. Beim Einzelwettbewerb von der Normalschanze am Samstag war Björn Kircheisen als 13. bester DSV-Kombinierer geworden. Dominator des Auftakt-Wochenendes war der Norweger Magnus Moan, der beide Konkurrenzen für sich entschied.

„Die Mannschaft hat Klasse. Es ist schön, dass sie das so schnell gezeigt hat“, sagte Weinbuch und bezeichnete den Samstag als Ausrutscher. „Das Ergebnis täuschte über das tatsächliche Leistungsvermögen der Jungs speziell auch auf der Schanze hinweg. So schlecht wie am Samstag sind wir nicht. Nach der harten Vorbereitung fehlte die Spritzigkeit auf der Schanze. Das hat sich gerade auf dem kleinen Bakken bemerkbar gemacht“, begründete der Coach den Einbruch.

Einen Tag später auf der großen Olympia-Schanze sah es schon wieder viel freundlicher aus. Der Oberwiesenthaler Frenzel kam auf Rang sieben, der Oberstdorfer Rydzek wurde Achter. Diese Ausgangsposition nutzten die beiden, um beim Penalty Race anzugreifen. Je nach Punktrückstand zum Sprungsieger mussten Strafrunden absolviert werden. Die beiden Deutschen mussten zweimal in den Strafgarten, konnten dennoch nach vorn Akzente setzen.

„Es war gut für die Psyche zu sehen, dass wir nicht nur mithalten, sondern auch agieren konnten“, meinte Frenzel, der am letzten Anstieg sogar noch die Kraft zu einer Attacke gegen den Franzosen Jason Lamy Chappuis hatte und so den Podestplatz herauslief. „Wir wissen schon, was wir im Sommer gemacht haben. Speziell unsere Laufform stimmt“, sagte Frenzel, der sich neben der WM auch Hoffnungen auf den Gesamtweltcup macht. „Das Gelbe Trikot ist schon ein Ziel. Wir wissen, dass wir noch zulegen können. Ob andere das auch können, wage ich zu bezweifeln“, betonte der Sachse vielsagend.

Eine Baustelle haben die Kombinierer in jedem Fall. „Am Material müssen wir noch was tun, speziell bei den Anzügen. Da sind uns andere Nationen voraus“, sagte Weinbuch. Zu denen gehören die Norweger, die sich auf der Schanze ganz stark präsentierten. Dass der bisher zu den schwächeren Springern gehörende Magnus Moan nun vorn mitspringt und damit schier unschlagbar werden könnte, gehört zu den größten Überraschungen des Weltcup-Auftaktes.