Kombinierer holen zwei Siege in Chaux-Neuve

Chaux-Neuve (dpa) - Was für ein Lebenszeichen der Nordischen Kombinierer! Nach Wochen des Hoffens, Haderns und harter Arbeit haben Tino Edelmann und Eric Frenzel am Wochenende beim Weltcup im französischen Chaux-Neuve für die ersten deutschen Saisonsiege im WM-Winter gesorgt.

Nachdem Edelmann am Samstag seinen dritten Einzelsieg errungen hatte, schaffte er gemeinsam mit Weltmeister Frenzel am Sonntag gleich noch einen Erfolg im Team-Wettbewerb. „Das ist natürlich richtig gut, aber es ist noch viel zu früh, um gleich Freudensprünge zu machen“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Nun dürfte im deutschen Team endlich die Ruhe einkehren, die man für eine zielgerichtete WM-Vorbereitung braucht. „Einige ketzerische Journalistenfragen gingen uns schon ganz schön auf den Keks. Jetzt haben wir gezeigt, dass wir gewinnen können“, bemerkte der Coach.

Dass vor allem Edelmann der Held des Wochenendes war, erfüllte alle mit Stolz und Genugtuung. Der Zella-Mehliser hatte durch eine Verletzung eine äußerst schwierige Saisonvorbereitung und kam nur langsam in Schuss. „Das ist einer meiner größten Erfolge überhaupt. Noch vor wenigen Tagen lag meine Form in Trümmern und nun das“, meinte der Thüringer nach seinem dank einer taktischen Meisterleistung herausgelaufenen Einzelsieg am Samstag.

Zu verdanken haben er und die anderen Teamkollegen ihren Qualitätssprung der hartnäckigen Arbeit der Trainer. „Manchmal kommt man ja selbst ins Zweifeln. Dass die Burschen allesamt gut laufen können, war klar. Also mussten wir die Defizite im Springen sehr genau analysieren“, erzählte Weinbuch. Jeder einzelne Athlet musste zum Rapport und danach an den Kleinigkeiten arbeiten, die die Sprungtrainer Ronny Ackermann und Kai Bracht als Fehlerquellen erkannt hatten.

„Das ging nicht von jetzt auf gleich und wir sind noch lange nicht dort, wo wir hin wollen. Gute Sprünge sind noch keine Selbstverständlichkeit, doch ich hoffe, dass wir durch diese Erfolgserlebnisse nun auch das Selbstvertrauen finden, eine gewisse Konstanz aufzubauen“, sagte Weinbuch. Bis zur WM sind noch vier Wochen Zeit. Die müsse man konsequent nutzen. „Wir werden kein Nachlassen dulden“, betonte der Bundestrainer energisch.

Immerhin gab es die Fortschritte nicht nur bei Edelmann und Frenzel, sondern auch bei Björn Kircheisen und Johannes Rydzek. Im Einzel war Rydzek als Elfter Schlechtester des vorgesehenen WM-Quartetts, im Team-Wettbewerb kam die zweite deutsche Mannschaft auf Rang vier. „Wir hatten gerade bei diesem Wettkampf in diesem Winter bislang nichts zu bestellen, so dass auch im Hinblick auf die Titelkämpfe so ein Erfolg enorm wichtig war. Die Jungs wissen nun, dass sie mithalten können. Davon werden alle profitieren“, erklärte Weinbuch.