Langläuferinnen Johaug und Björgen im Duell um Weltcup

Falun (dpa) - Sieben Punkte oder 15 Sekunden trennen die erfolgreichste Olympia-Teilnehmerin an Winterspielen noch vom Gewinn des Gesamtweltcups der Langläufer. Doch davor geht es für die sechsmalige Olympiasiegerin Marit Björgen noch einmal 10 Kilometer durch die Loipen von Falun.

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Und die haben es in sich: Beim Skiathlon verlor Björgen auf den insgesamt 15 Kilometern in den beiden Stilarten eine halbe Minute auf ihre norwegische Teamkollegin Therese Johaug, die wie entfesselt den berüchtigten Mörderbacken hinaufstürmte und zeigte, dass sie die große Kristallkugel nicht kampflos ihrer Rivalin und Freundin überlassen will.

Damit überraschte Johaug alle - auch Björgen. Dass diese nach dem vorzeitigen Ausstieg aus der Tour de Ski überhaupt noch einmal den Gesamtweltcup ins Blickfeld bekam, war ihrer Klasse und dem Leistungsloch von Johaug zu verdanken. Während Superstar Björgen gleich fünf Weltcup-Siege folgen ließ, schaffte Johaug am Samstag gerade einmal ihren zweiten nach dem Tour-Sieg. So muss der Sonntag die Entscheidung bringen.

Bei den deutschen Damen ist derweil die Luft raus. Steffi Böhler aus Ibach landete als beste DSV-Athletin am Samstag auf Platz 16, unmittelbar vor Nicole Fessel. „Die beiden haben sich noch einmal gut präsentiert. Eigentlich wollten wir noch einmal ein Top-Ten-Resultat, aber das war angesichts der Stärke der Konkurrenz und dem eigenen Leistungsvermögen am Ende der langen Saison leider nicht möglich“, befand Bundestrainer Frank Ullrich.

So sah es auch Böhler. „Es ist Zeit, dass die Saison zu Ende ist. Ich wollte noch einmal alles geben, aber ich bin an meiner Grenze angekommen“, meinte die Schwarzwälderin. Denise Herrmann, die 30. wurde, fügte hinzu: „Ich wurde von Krämpfen geschüttelt. Aber die Erfolge der Saison kann uns keiner mehr nehmen.“ Claudia Nystad, immer noch mit einem Virus infiziert, beendete das Rennen vorzeitig. „Es hatte einfach keinen Sinn. Aufgeben ist zwar nicht mein Ding, aber die Gesundheit steht im Vordergrund“, meinte die erfolgreichste deutsche Langläuferin der Geschichte.

Auch Tim Tscharnke mag nicht mehr wirklich, quälte sich im Skiathlon der Männer mit schlechten Ski als 29. ins Ziel. „Mehl in der Abfahrt, Heu im Anstieg“, beschrieb der Thüringer sein Problem mit dem Material. Den Sieg holte sich der Kanadier Alex Harvey. Sprinter Josef Wenzl gab zur Halbzeit des Rennens auf.