Pech und Unvermögen am Rhein: Langläufer glücklos
Düsseldorf (dpa) - Blech statt Siegerschecks: Stürze haben die deutschen Team-Sprint-Staffeln beim Langlauf-Weltcup in Düsseldorf Top-Platzierungen gekostet.
Nach dem desaströsen Abschneiden im Einzel waren Josef Wenzl und Sebastian Eisenlauer sogar drauf und dran, für einen glänzenden Abschluss am Rhein zu sorgen. So aber blieben Platz zwölf von Denise Herrmann im Einzel und Rang fünf des Duos Nicole Fessel/Herrmann die besten Ergebnisse beim ersten Heim-Auftritt der deutschen Langläufer.
Bundestrainer Jochen Behle lobte dennoch: „Im Team-Sprint haben sich alle hervorragend verkauft, auch wenn es die Ergebnisse nicht aussagen. Das war genau das, was ich sehen wollte. Vor allem Josef hat gezeigt, dass er ein richtiger Sprinter ist, dass er alle Fähigkeiten mitbringt“, sagte Behle.
Noch am Vortag hatte es anders ausgesehen. Sprint-Hoffnung Wenzl, der 2007 in Düsseldorf seinen bislang einzigen Weltcup-Erfolg errungen hatte, ging in der Qualifikation gnadenlos ein und sorgte für Ratlosigkeit im Trainerteam. Der Bayer und Daniel Heun trainieren in einer gemeinsamen Sprinter-Gruppe beim früheren DSV-Trainer Tor Arne Hetland in der Schweiz. Ein Fortschritt war nicht zu erkennen. „Es gibt verschiedene Sichtweisen, wie man mit Sprintern arbeitet. Meine Philosophie ist eine etwas andere als die von Tor Arne“, sagte Behle, wollte aber noch keine Zwischenbilanz ziehen. „Nächste Woche in Davos werden wir sehen, wo wir wirklich stehen.“
Das deutete Wenzl mit zwei taktisch ausgezeichneten Rennen im Team-Sprint an. Hätte ihn der Norweger John Kristian Dahl mit einer unfairen Attacke in der letzten Kurve nicht zu Boden gebracht, die DSV-Läufer wären wohl überraschend Sieger geworden. Wenzl bezahlte die Attacke zudem mit einer blutenden Wunde an der Hand und musste sich zudem die völlig unangebrachten Diskussionen der Norweger gefallen lassen. „Mit Dahl bin ich schon mehrfach bei Sprints aneinandergeraten“, meinte Wenzl frustriert.
Auch das Duo Fessel/Herrmann war auf Podestkurs, bevor Herrmann im Zweikampf mit der Norwegerin Maiken Caspersen Falla zu Fall kam und damit wertvollen Boden einbüßte. „Solch einen Sprint habe ich noch nie erlebt. So viele Stockbrüche und Stürze, das war wahnsinnig aufregend“, meinte Fessel. Und Hermann, die bereits am Samstag durch einen Sturz die Halbfinalchance vergab, fügte hinzu: „Im Sprint passiert nun mal viel. Ich ziehe daraus einige Lehren. Doch ich werde weiter aggressiv laufen, denn wenn man zurückzieht, hat man bereits verloren“, meinte die Sächsin.
So feierten in Düsseldorf andere. Die Italienerin Arianna Follis siegte im Einzel sowie gemeinsam mit Magda Genuin und wiederholte damit ihre Vorjahrserfolge. Bei den Herren hatte der Schwede Emil Jönsson nach Zielfoto-Entscheid gewonnen. Im Teamsprint setzten sich die Norweger Ola Vigen Hattestad/Anders Gløersen durch.