Weinbuch sagt Servus: „Sind auf sehr gutem Weg“

Lahti/Leipzig (dpa) - Saisonbeginn mit stotterndem Motor, glanzvolles Ende: Die deutschen Nordischen Kombinierer haben mit sechs WM-Medaillen und zwei überzeugenden Weltcup-Doppelerfolgen in Lahti den Winter beendet.

Bundestrainer Weinbuch sagt zufrieden Servus.

Das Feuerwerk über dem Skistadion von Lahti am Samstagabend stand symbolisch für den fulminanten Saisonabschluss der deutschen Nordischen Kombinierer. Nach den zu Beginn eher durchwachsenen Leistungen und den daraufhin entstandenen Befürchtungen, was die Chancen bei der WM anbelangt, zündeten die Schützlinge des scheidenden Bundestrainers Weinbuch in Oslo und Lahti einen Knaller nach dem anderen und sorgten damit für ein versöhnliches Ende. Und auch die Zukunft scheint in hellem Licht. „Wir sind auf einem sehr guten Weg“, sagte Weinbuch bilanzierend.

Sechs WM-Medaillen in Oslo, in Lahti zwei Doppelerfolge - für die DSV-Kombinierer hätte die Saison noch einige Wochen dauern können. In Finnland zeigten die drei WM-Helden Eric Frenzel (Oberwiesenthal), Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) und Johannes Rydzek (Oberstdorf) in Abwesenheit des erkrankten Tino Edelmann (Zella-Mehlis) ihre große Klasse. Kircheisen und Rydzek gewannen erstmals in diesem Winter, Frenzel wurde jeweils Zweiter. „Wir sind ab der WM über uns hinausgewachsen und haben das zu meiner großen Überraschung und Freude auch durchgezogen. Es hat sich gezeigt, welche Lockerheit Erfolge hervorrufen kann“, sagte Weinbuch.

Diese soll in die neue Saison mitgenommen werden. „Wir können zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir haben ein junges Team mit Steigerungspotenzial. Gemeinsam mit Norwegen und vielleicht auch Frankreich werden wir die kommenden Jahre bestimmen“, sagte Weinbuch, verwies aber auch auf das Problem, dass hinter den vier WM-Medaillengewinnern eine große Lücke klafft. „Hier müssen wir wachsam sein und dürfen keine Anstrengungen auslassen, damit wir nicht einbrechen, sollte mal einer ausfallen“, betonte der Bundestrainer, der noch immer nicht sagen kann, ob Altmeister Ronny Ackermann (Dermbach) vielleicht doch wieder in den Weltcup-Zirkus zurückkehrt.

Zufrieden konnte Weinbuch feststellen, dass die Nordische Kombination das schwierige Jahr einigermaßen überstanden und vor allem durch die spannenden WM-Entscheidungen wieder an Ansehen gewonnen hat. In der nächsten Saison sollen wieder mehr Veranstalter an der Ausrichtung von Weltcups interessiert sein. Die deutschen Asse werden dann möglicherweise nicht in Top-Form am Start sein.

„Wir haben vier Jahre auf höchstem Niveau trainiert. Das nächste Jahr hat keine Höhepunkte. Vielleicht fahren wir das intensive Lauftraining bei Björn, Tino und Eric etwas herunter und sorgen dafür, dass sie sich erholen können“, wagte Weinbuch einen Blick voraus und deutete an, dass er auch in einer anderen Funktion entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Kombinierer haben wird. Verbesserungsmöglichkeiten sieht er bei allen: „Besonders im Springen müssen wir ansetzen, an der Absprungtechnik muss gearbeitet werden. Wenn wir da genauer werden, können wir auch stabiler springen. Und im Lauf ist die Endspurtgestaltung weiterhin ein Thema, wie auch die WM zeigte.“