Skisprung-Weltcup in Kuusamo abgebrochen

Kuusamo (dpa) - Der Skisprung-Weltcup im finnischen Kuusamo ist abgesagt worden. Starke und ständig wechselnde Winde bis zu acht Meter pro Sekunde, dazu Wasser in der Anlaufspur ließen keinen regulären Wettkampf zu.

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Mehrfach musste unterbrochen werden, ehe schließlich vier Stunden nach Wettkampfbeginn die Jury die Entscheidung zum Abbruch traf. Bis dato waren 43 von 64 Springern in die Anlaufspur gegangen. Bundestrainer Werner Schuster lobte die Jury für ihre Entscheidung. „Das waren heute extreme Bedingungen. Die Phasen wurden immer länger. Die Jury musste brutal konzentriert arbeiten. Wir haben uns hier am Limit bewegt“, sagte der 46-Jährige.

Probleme hatte es bereits beim für den Wettkampf vorgeschriebenen Trainingssprung gegeben. Dort war zwar nicht der Wind schuld, dafür die ungewöhnlich hohen Temperaturen und der Regen am Polarkreis. Dadurch konnte das Wasser in der Anlaufspur nicht richtig abfließen. In der einstündigen Unterbrechung schnitten die Verantwortlichen mit Motorsägen Rillen in die Spur. Der danach anberaumte Ersatz-Weltcup vom Freitag musste aus Zeitgründen abgesagt werden.

Der danach mit allen Aktiven gestartete planmäßige zweite Wettbewerb stand von Beginn an unter dem Einfluss der wieder stärker aufkommenden Winde. Mehrfach wurde unterbrochen. „Das war ein Hingemurkse“, sagte Team-Olympiasieger Marinus Kraus, der gern ein paar mehr Sprünge auf der Anlage gemacht hätte. Dessen Teamkollege Andreas Wank lag zum Zeitpunkt des Abbruchs in Führung.

„Unsere einzige Hoffnung ist, dass der Wind sich phasenweise wieder dreht. Er kommt von vorne, da helfen auch die Windnetze nicht“, begründete Renndirektor Walter Hofer die Jury-Entscheidung. Bereits am Donnerstag musste wegen zu starker Winde die Qualifikation abgesagt und am Freitag der Weltcup verschoben werden.

Bei den Springern löste Hofer damit Erleichterung aus. „Als Sportler versucht man sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Aber wenn man das beobachtet, tut sich glaube ich jeder schwer, bei sich selbst zu bleiben“, sagte Andreas Kofler. Der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger musste als 43. Springer im Flug eine Schrecksekunde überwinden, landete jedoch letztlich sicher. Danach wurde der Wettbewerb unterbrochen.

Der Skizirkus zieht nun nach Lillehammer in Norwegen weiter, wo am kommenden Wochenende unter hoffentlich besseren Bedingungen zwei Einzel-Weltcups stattfinden sollen. In der Olympia-Stadt von 1994 stoßen auch die Frauen dazu, die auf der Kleinschanze in den Winter starten.