Verpatzter EM-Auftakt: Shorttrackerin Grassow stürzt
Dresden (dpa) - Shorttrackerin Tina Grassow hat nach einem Sturz im Halbfinale alle Chancen auf den Finaleinzug über 1500 Meter bei der Heim-EM in Dresden eingebüßt.
„Ich finde es ungerecht: Die Französin Veronique Pirron hat mich massiv behindert und ist ja auch zurecht disqualifiziert worden“, sagte die Dresdnerin nach dem verpatzten Auftakt des deutschen Teams, nachdem sie im Streckenklassement mit Platz 17 vorlieb nehmen musste.
Zuvor hatten auf der längsten olympischen Distanz gleich drei der vier deutschen Teilnehmer in Runde eins die Segel streichen müssen. Grassow wurde entsprechend des Reglements von den Referees trotz der Behinderung nicht ins Finale gesetzt, weil sie zum Zeitpunkt des Regelverstoßes auf Platz drei gelegen hatte, der nicht für den Finaleinzug gereicht hätte. Der Sieg über 1500 Meter ging an die Niederländerin Jorien Ter Mors, die bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi sowohl im Shorttrack als auch im Eisschnelllauf starten wird.
Ganze sieben Hundertstelsekunden hatten Julia Riedel zum Einzug in die Vorschlussrunde gefehlt. „Das war bitter. Natürlich hatten wir erhofft, dass auch sie die nächste Runde erreicht“, meinte Teamchef Matthias Kulik.
Wortlos verließ Paul Herrmann die Arena, nachdem er als Dritter seines Halbfinallaufes die nächste Runde auf seiner Lieblingsstrecke über 1500 Meter verpasst hatte. Hingegen war Sprintspezialist Robert Seifert mit seinem dritten Platz nicht unzufrieden. „Das ist nicht meine Spezialstrecke, der Rennverlauf war gut. In der letzten Kurve war einfach keine Chance mehr, die beiden vor mir liegenden Läufer zu überholen“, sagte der einzige männliche deutsche Shorttracker in Sotschi. Sieger auf der ersten Teilstrecke des Mehrkampfes wurde der Russe Semen Jelistratow.