Langer Streit mit Isu Weltverband bestätigt: Millionen-Streit mit Pechstein vorbei

Berlin · Claudia Pechstein verkündet nach 16 Jahren Streit eine Einigung mit dem Eislauf-Weltverband. Die Isu äußert sich nun ebenfalls.

Gütliches Ende im Streit mit dem Eislauf-Weltverband: Claudia Pechstein (r.) und ihr Lebensgefährte Mathias Große

Foto: Peter Kneffel/dpa

Der Eislauf-Weltverband Isu hat das Ende des millionenschweren Rechtsstreits mit Eisschnellläuferin Claudia Pechstein bestätigt. Zuvor hatte die 53 Jahre alte Berlinerin erklärt, dass es in dem 16 Jahre währenden Tauziehen wegen einer Dopingsperre eine gütliche Einigung gibt.

Die Parteien seien übereingekommen, ihren Rechtsstreit im Geiste einer Versöhnung beizulegen, um sich auf die künftige Entwicklung des Sports konzentrieren zu können, hieß es vom Eislauf-Weltverband. „Die ISU würdigt die sportlichen Leistungen von Frau Pechstein und begrüßt ihren künftigen Beitrag zur Entwicklung der Athleten und des Eisschnelllaufsports.“

Pechstein und Vater wurden im Herbst untersucht

In dem Streit ging es um eine 2009 verhängte zweijährige Sperre wegen Dopings. Dagegen hatte sich Pechstein gewehrt. Sie hatte Doping stets bestritten und eine vom Vater vererbte Blutanomalie für ihre auffälligen Werte bei Retikulozyten - den für den Sauerstofftransport wichtigen „jungen“ roten Blutkörperchen - geltend gemacht.

Nach einem Termin vor dem Oberlandesgericht München am 24. Oktober vorigen Jahres hatten sich Pechstein und ihr Vater nach Angaben der Isu in einem Schweizer Krankenhaus Tests unterzogen, „bei denen festgestellt wurde, dass Frau Pechstein an einer 'milden Form der dehydrierten hereditären Stomatozytose (DHSt) leidet'“, wie es in der Mitteilung der Isu heißt.

Pechsteins Seite bestätigte die Angaben des Verbandes. „Räumt die Isu öffentlich ein, dass es falsch war, mich zu sperren, bin ich zu einem Vergleich bereit“, hatte Pechstein vor Gericht erklärt. Die fünfmalige Olympiasiegerin hatte den Verband auf Schadenersatz und Schmerzensgeld in Höhe von fast 8,4 Millionen Euro verklagt.

© dpa-infocom, dpa:250304-930-393679/1

(dpa)