Radwege im Test Wie radfreundlich ist Leverkusen?

Leverkusen. · Autorin Sarah Neu hat einige Radwege in der Stadt getestet.

 Sarah Neu fuhr mit dem Rad von Bürrig nach Opladen.

Sarah Neu fuhr mit dem Rad von Bürrig nach Opladen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Reporterin Sarah Neu hat sich aufs Fahrrad gesetzt und genauer hingeschaut. Wo lauern Gefahren für den Zweiradverkehr, was muss sich ändern, damit in Zukunft mehr Menschen auf den Drahtesel zurückgreifen?

Los geht die Tour in Bürrig. Ziel ist die Opladener Fußgängerzone. Zur Auswahl stehen zwei Wege: Der Waldweg, vorbei am Mühlengraben, oder die Route über den Mühlenweg und die Kölner Straße. Die Entscheidung ist wetterabhängig. Bei Regen und Nässe fährt es sich nicht gut durch den Wald. Spätestens auf der Opladener Seite angekommen, sind Fahrrad, Schuhe und Kleidung mit Schlamm bedeckt und müssen gesäubert werden. Große Pfützen und Matsch säumen den Untergrund.

„Das Waldstück zwischen Bürrig und Opladen ist seit 20 bis 30 Jahren nicht saniert worden. Für September ist jedoch ein Beschluss vorgesehen, der festlegt, dass der Weg mit einer wassergebundenen Oberfläche versehen wird“, erläutert Kurt Krefft, Sprecher des Fahrradclubs ADFC. Aber auch bei trockenem Wetter ist das Radfahren dort eine wackelige Angelegenheit. Schlaglöcher, große Steine und der abschüssige Wegrand zum Mühlengraben erfordern Vorsicht.

Der ADFC kritisiert die
schmalen Radwege in der Stadt

Der trockene Weg ist oft die bessere Wahl. Doch führt er entlang der vielbefahrenen Straße. Die erste Gefahr wartet an der Bahnunterführung Richtung Küppersteg/Reuschenberger Tierpark. Ein Schild weist darauf hin, den Fußgängerweg mitzubenutzen. Fährt man den schmalen, steilen Weg abwärts, kann nicht eingesehen werden, ob von der anderen Seite der Unterführung ein Fußgänger naht. Radler laufen Gefahr, in einen entgegenkommenden Fahrradfahrer oder Fußgänger zu rasen. Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht.

Die Engstellen der Radwege kritisiert auch Krefft: „Es kann nicht sein, dass einige Fahrradwege unserer Stadt so eng sind, dass man an dem Lenker des entgegenkommenden Radfahrers oder Hindernissen am Wegesrand hängen bleibt.“

Unversehrt auf der anderen Seite der Unterführung angekommen, geht es weiter Richtung Küppersteg. Um auf die Kölner Straße zu gelangen, muss der Mühlenweg bis zu seinem Ende durchfahren werden. Einen schnelleren, diagonal verlaufenden Weg gibt es nicht. Auf der Kölner Straße wird es dann richtig eng. Dort behauptet sich die Radlerin tapfer neben den Autos auf der gemeinsamen Fahrspur und spürt den Luftzug der Fahrzeuge bei jedem Überholen. Aufatmen bei der Ankunft: Ein Abstellplatz fürs Rad ist schnell gefunden. Ein Vorteil des Drahtesels.