Aigner: Keine radioaktiven Lebensmittel
Berlin (dpa) - Die Bundesbürger brauchen sich bisher keine Sorgen über radioaktiv belastetes Sushi aus Japan zu machen. Trotz des Reaktorunfalls in Japan sind in Deutschland bisher keine radioaktiv belasteten Fische oder andere Lebensmittel aufgetaucht.
„Da kann man eindeutig sagen, dass die katastrophalen Ereignisse in Japan keine Auswirkungen haben auf den Lebensmittelbereich (in Deutschland)“, sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am Mittwoch in Berlin. Derzeit gebe es keine Anzeichen für radioaktive Belastung von Lebensmitteln.
Weil aber auch die Region um Japan betroffen sein könne, werde die Entwicklung sorgfältig beobachtet. Aus Sicherheitsgründen sollen alle Lebensmittel aus Japan auf mögliche Strahlenbelastung untersucht werden - vor allem Fisch und Fischprodukte wie zum Beispiel Sushi.
Die Bundesregierung wies den Zoll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gezielt an, Lebensmittel aus Japan auf Radioaktivität zu überprüfen. Der Umfang des Imports ist allerdings gering. Nach Angaben des Verbraucherministeriums wurden im vergangenen Jahr nur 60 Tonnen Fisch aus Japan importiert, insgesamt waren es über 900 000 Tonnen Importe aus aller Welt. Von 60 Milliarden Euro Gesamtimporten entfielen 33 Millionen Euro auf Japan. Seit dem Erdbeben sei der Handel mit Japan ohnehin fast zum Erliegen gekommen, sagte ein Ministeriumssprecher. Deutschland führt neben Fisch auch Ingwer, Algen, grünen Tee, Reis und Nudelgerichte aus Japan ein.
Im Kanzleramt trafen sich am Mittwochabend die Abteilungsleiter der betroffenen Ministerien, um über Konsequenzen aus der Atomkatastrophe für Deutschland zu beraten.
„Derzeit gibt es keine Auswirkungen auf die Verbraucher“, teilte das Verbraucherministerium in einer Sitzung des Bundestags-Verbraucherausschusses mit. Ein Krisenstab prüfe dies weiter. Eine Belastung durch Radioaktivität könne ausgeschlossen werden. Die Situation in Japan werde weiter sorgfältig beobachtet, um wenn nötig Konsequenzen für Deutschland zu ziehen. Mit der Überprüfung der Lebensmittel folgt Deutschland einer Empfehlung der EU-Kommission.