Aigner: Pferdefleischskandal schlimmer Fall von Verbrauchertäuschung
Nürnberg (dpa) - Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat den Pferdefleischskandal einen „krassen und schlimmen Fall von Verbrauchertäuschung“ genannt.
„Es muss gekennzeichnet sein, welche Zutaten in jedem Produkt vorhanden sind. Und wenn Rindfleisch draufsteht, muss auch Rindfleisch drin sein“, sagte Aigner am Mittwoch auf der Öko-Messe Biofach in Nürnberg. Ihr Ministerium sei in der Nacht von den luxemburgischen Behörden darüber informiert worden, dass falsch gekennzeichnete Fertigprodukte vermutlich auch nach Nordrhein-Westfalen geliefert worden seien. „Das darf nach bestehenden Gesetzen nicht sein“, betonte Aigner.
Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden die Produkte - darunter Lasagne - an ein Kühlhaus in Nordrhein-Westfalen geliefert. Sie könne nicht ausschließen, dass noch weitere Bundesländer betroffen seien, sagte Aigner. Dies würden die zuständigen Behörden aktuell noch prüfen. Auch wenn der Fall geahndet werden müsse, beruhigte Aigner die Verbraucher. „Nach jetzigen Erkenntnissen ist Pferdefleisch nicht gefährlich.“ Auch in Deutschland gebe es ganz regulär Pferdefleisch zu kaufen. Allerdings: „Das muss ganz klar deklariert sein, dass es Pferde sind, die zur Schlachtung zugelassen sind.“