Biohof in Bienenbüttel jetzt komplett gesperrt

Hannover (dpa) - Der unter EHEC-Verdacht stehende Biohof in Bienenbüttel ist jetzt komplett gesperrt und darf kein Gemüse mehr in den Handel liefern. Das sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) am Freitag in Hannover.

Bisher galt das Verkaufsverbot nur für Sprossen. Der Betreiber habe aber bereits freiwillig seit Sonntag keine anderen Produkte mehr in Umlauf gebracht, sagte der Minister.

Lindemann betonte, der Bienenbütteler Betrieb sei nun definitiv als der Hauptauslöser für die EHEC-Erkrankungswelle in Deutschland ausgemacht worden. Am Morgen wurde deswegen auch die bisher existierende Warnung vor Gurken, Tomaten und Salat aus anderen Quellen offiziell aufgehoben.

Es könne aber auch andere Wege gegeben haben, sich mit EHEC anzustecken als durch den Verzehr von Sprossen, sagte der Minister. So sei auch möglich, dass der Erreger von Mensch zu Mensch oder vom Menschen auf ein landwirtschaftliches Produkt übertragen worden sei.

Der Präsident des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Matthias Puls, sagte zur Gefahr, sich durch bloßen Kontakt mit an EHEC-Erkrankten selber anzustecken: „Ich möchte sehr davor warnen, hier ein Schreckensgespenst zu malen.“ Normalerweise spiele dieser Infektionsweg eine extrem untergeordnete Rolle bei EHEC-Erkrankungen. Normale Hygienemaßnahmen seien ausreichend.

Das Sozialministerium teilte mit, dass es in Niedersachsen einen elften EHEC-Todesfall gab. Eine 75 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Göttingen starb bereits vor einer Woche an dem Erreger, ihr Tod wurde aber erst jetzt definitiv auf EHEC zurückgeführt. Die Frau hatte aber nicht an der Familienfeier in Göttingen teilgenommen, bei der sich zahlreiche Menschen mit EHEC infiziert hatten.

Der Herausforderung Demenz begegnen
Welt-Alzheimertag: Für Betroffenen und deren Angehörige stellte das Velberter Demenznetz zahlreiche Angebote vor Der Herausforderung Demenz begegnen