Bundeswehrverband: Rückzug nicht überhasten
Berlin (dpa) - Der Bundeswehrverbands-Vorsitzende Oberst Ulrich Kirsch hat zur Vorsicht beim Zeitplan für den Abzug aus Afghanistan geraten. „Der Rückzug darf nicht überhastet und unkoordiniert beschleunigt werden“, sagte Kirsch der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstags).
Es gelte, Erreichtes nicht vorschnell aufzugeben und durch Abzugsbewegungen nicht die verbleibenden Kräfte zu gefährden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag bei einem Blitzbesuch in Masar-i-Scharif das Jahr 2014 als Abzugstermin der Bundeswehr bekräftigt.
Kirsch bezeichnete den Besuch der Kanzlerin als „wichtiges Signal für die Truppe, aber auch für die deutsche Öffentlichkeit“. Er fügte aber hinzu: „Allerdings wäre es wünschenswert, wenn die Kanzlerin den Einsatz in Afghanistan auch in der Heimat zur Chefsache machen würde.“ Das Kabinett sollte sich mehr mit dem Einsatz in Afghanistan beschäftigen, „denn die Verantwortung liegt nicht nur beim Bundesverteidigungsminister und beim Außenminister, sondern bei der ganzen Bundesregierung“.